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»Punkte holen, die keiner erwartet«

A-Ligist BV Werther: Guido Nowak wird zum Saisonende Nachfolger von Marc Spilker

Von Thomas Kiso (Text und Foto)
Werther (WB). Rang 11, lediglich einen Zähler Abstand auf einen möglichen Abstiegsplatz - die Erholungsphase der Winterpause hatte man sich bei Fußball-A-Ligist BV Werther anders vorgestellt. Keine Überraschung war für Kenner der Szene die Mitteilung, dass sich die Wege des Klubs und von Trainer Marc Spilker zum Saisonende schon wieder trennen werden (das WB berichtete). Sein Nachfolger wird im Juni Guido Nowak, wie der derzeitige Coach der »Zweiten« gestern Abend auf Anfrage bestätigte.

Ziel der internen Lösung sei es, die eigenen Talente auch im Seniorenbereich an den Verein zu binden. Mit einem Abstieg will sich Marc Spilker aber auf keinen Fall verabschieden. Dieser Fall wäre für die Struktur des Vereins mit seiner nachwuchsorientierten Ausrichtung »tödlich«, wie Guido Nowak, derzeit auch Fußball-Obmann, bereits betonte: »Talentierte Jugendliche wären gegenüber höherklassigen Vereinen kaum zu halten.«
Im Schnitt dreimal pro Woche wurde seit Wiederbeginn der Vorbereitung trainiert. Marc Spilker ist sich sicher, dass die Qualität der Mannschaft mehr verspricht als Rang 11. Ähnliches hatte der 28-Jährige im Sommer verkündet. Die »erfolgsorientiertere Einstellung«, die sich Spilker versprochen hatte, sei allerdings »leider erst zu spüren, nachdem mein bevor stehender Abschied verkündet wurde«. Jetzt gilt es, das tatsächliche Potential umzusetzen. Zum Rückrunden-Start kommt es für den Tabellenelften indes knüppeldick: Vier der Top-Fünf-Mannschaften sind die Gegner - und brauchen die Punkte im Aufstiegsrennen dringend. »Wir wollen Punkte holen, mit denen die Konkurrenz nicht rechnet«, so Kapitän Daniel Solfrian kämpferisch.
Der Kunstrasen sei während der Vorbereitung bei Schnee und Matsch sicher ein Vorteil gegenüber den meisten Konkurrenten. Die beiden Testspiele gegen SC Halle (1:2, 1:5) boten aber ob der schwierigen Bedingungen keine weiteren Aufschlüsse. Verbessert werden muss die Abteilung Attacke. Neu im Team ist lediglich Linksfuß Jascha Pistor aus dem Landesligakader des VfL Theesen.
Was Marc Spilker nach seiner ersten Trainer-Station im Senioren-Bereich von Juni an machen wird, weiß er noch nicht. Für ihn gilt: »Erst mal mit dem BV die Klasse sichern.«
WB-Einlauftipp: Die Qualität der Spieler müsste tatsächlich für mehr gut sein, als dem Abstieg zu entfliehen. In engen Duellen (u.a. gegen Spitzenteams wie Amshausen) ging der BV oft allerdings punktlos in die Kabine. Es scheinen zu wenig Siegertypen zur Verfügung zu stehen. Nach Marc Spilkers beschlossenem Abschied zum Saisonende gibt es für die Mannschaft keine Ausreden mehr. Die Wertheraner halten die Klasse - auch, weil die Konkurrenz zu schwach ist.

Artikel vom 22.02.2006