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Seifenblasen als
Forschungsobjekt

Niklas nimmt an Wettbewerb teil


Verl (WB/ehl). »Wer besonders große Seifenblasen haben will, kann das Pustefix mit Wasser verdünnen. Etwa 25 Milliliter Wasser auf 100 Milliliter Pustefix sind optimal.« Das empfiehlt Niklas Demel - und der Elfjährige muss es wissen. Schließlich hat sich der Schüler der Klasse 6a des Gymnasiums Verl intensiv mit der Herstellung und Beschaffenheit von Seifenblasen beschäftigt. Mit seiner Untersuchung nimmt er am Regionalwettbewerb »Jugend forscht - Schüler experimentieren« teil, der am 4. März in Paderborn ausgetragen wird.
Nachdem Mathematiklehrer Dr. Ares Rolf den ersten Anstoß gegeben hatte, tüftelte Niklas zuerst an einer Maschine, die gleich bleibende Bedingungen bei der Erzeugung von Seifenblasen gewährleistete. Ein Reisefön mit demontierter Heizspirale musste als Blasmaschine herhalten, deren Intensität mit einer elektrischen Steuerung genau eingestellt werden konnte. Die Steuerung der Maschine hatte Niklas eigens mit Lego Mindstorms programmiert und optimiert, um möglichst große Seifenblasen zu erzeugen.
In mehreren umfangreichen Messreihen untersuchte der Schüler dann die Lebensdauer und Größe der Blasen unter verschiedenen Bedingungen. Dabei stellte sich heraus, dass große Blasen bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Temperaturen länger leben, bevor sie schließlich platzen. Bei der Datenerfassung musste die ganze Familie mithelfen: »Mit der Maschine konnte ich die Seifenblasen automatisch erzeugen. Ich habe sie dann fotografiert und meine Schwester oder meine Mutter haben die Lebensdauer gestoppt. Meistens musste ich in einer Messreihe etwa 80 Seifenblasen messen«, erzählt der junge Tüftler, der seine Versuchsergebnisse in einer schriftlichen Arbeit umfassend dokumentiert hat.
Nun ist Niklas natürlich gespannt, wie sein Projekt von der Jury beurteilt wird. Der Elfjährige, der viel Freude am Experimentieren und Tüfteln hat, tritt in der Wettbewerbssparte »Schüler experimentieren« für unter 15-jährige Schülerinnen und Schüler an. In einigen Bundesländern, darunter in Nordrhein-Westfalen, gibt es auch einen Landeswettbewerb in der Juniorensparte (5./6. Mai in Bochum). In der Sparte »Jugend forscht« (15 bis 21 Jahre) geht es bis zur Bundesebene.

Artikel vom 22.02.2006