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Qualitätsarbeit in Haldem

Fortbildung zur sozialtherapeutischen Fachkraft

Haldem (WB). Die Zeugnisübergabe für Mitarbeiter der Klinik Schloß Haldem fand jetzt am Institut für Fortbildung, Organisationsbetreuung und Supervision in Bielefeld statt.

Seit 1989 werden dort Interessenten aus dem pflegerischen und erzieherischen Dienst fortgebildet. Der Landschaftsverband Westfalen Lippe hatte diese zweijährige »Sozialtherapeutische Weiterbildung zur Fachkraft im Maßregelvollzug« ins Leben gerufen, um die Qualität der Arbeit in seinen forensischen Kliniken in Stemwede, Lippstadt und Marsberg-Bielstein weiter zu verbessern. Inzwischen ist sie die bundesweit umfangreichste Zusatzqualifikation und wird auch von forensischen Kliniken anderer Bundesländer genutzt.
Bisher haben insgesamt 48 Teilnehmer aus Haldem die Ausbildung absolviert und sich für den beruflichen Alltag qualifiziert.
Die Fortbildung stellt hohe Anforderungen an die Kandidaten. Ein klinikinternes Auswahlverfahren überprüft Motivation, Lern- und Durchhaltefähigkeit und lässt nur alle zwei Jahre maximal acht Interessierte zu, die sich mit etwa 2 000 Euro an den Gesamtkosten beteiligen müssen. Der Lehrplan sieht vor, dass die Erzieher und Pfleger sich nicht nur theoretisch mit Psychiatrischer Krankheitslehre, Psychologie, Kriminologie, Pädagogik und Recht auseinandersetzen, sondern sie müssen in berufsbezogenen Selbsterfahrungsgruppen die eigenen Stärken und Schwächen genauer kennen lernen, Projektarbeit erfolgreich gestalten und in anderen Einrichtungen hospitieren, um mehr Handlungskompetenz im Umgang mit den Patienten und sich selbst zu gewinnen.
Ein übergreifendes Thema dieser von so anerkannten Fachleuten wie Prof. Dr. Norbert Leygraf (Institut für Forensische Psychiatrie der Universität Essen), Frau Prof. Dr. Giebeler und Prof. Dr. Wolfgang Weigand (beide von der Fachhochschule Bielefeld) geleiteten Fortbildung sind Fragen der inneren und der äußeren Sicherheit.
Siegfried Petzold, Praxisanleiter in der WKSH, ist überzeugt davon, dass die Absolventen der Fortbildung erheblich zur Qualitätsverbesserung der Arbeit in der Haldemer Klinik beitragen und positive Ausstrahlung auf die anderen Teammitglieder haben. Nach bestandener Prüfung steigen für sie die Chancen, früher oder später Verantwortung als Stationsleiter oder deren Stellvertreter übernehmen zu können. Für diese Funktionen ist die Zusatzausbildung Voraussetzung.

Artikel vom 25.02.2006