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»Politik muss die Bauern unterstützen«

Landwirtschaftlicher Kreisverband erkennt positive Signale aus Düsseldorf


Kreis Minden-Lübbecke (ök). Der diesjährige Verbandstag des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Minden-Lübbecke für den Altkreis Minden in Porta-Westfalica/Lerbeck war - wie selten zuvor in den vergangenen Jahren - von positiver und hoffnungsvoller Stimmung getragen. »Das liegt vor allem an den von der neuen Landesregierung in Düsseldorf gesetzten positiven Signalen für die Landwirtschaft, die uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lassen«, wie Kreisverbandsvorsitzender Karl-Heinz Becker zu Beginn seiner Begrüßungsrede betonte. Becker verhehlte nicht, dass die Milchbauern hierzulande wegen Dumpingpreiskämpfe für Milch erhebliche Einbußen hinzunehmen hatten, denen Einhalt geboten werden müsse. Becker: »Für die in diesem Bereich tätigen Kollegen war das vergangene Jahr alles andere als gut.« Auch für die Zukunft gelte trotz des deutlich verbesserten Klimas zwischen der Landwirtschaft und der Politik, dass nur eine starke Interessenvertretung der Landwirte die Belange der Bauern durchsetzen könne.
Klaus-Günther Huebert, Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Minden-Lübbecke, umriss in seinem Geschäftsbericht die im vergangenen Jahr gesetzten Schwerpunkte des Verbandes und wies auf die vielen Unterstützungs- und Begleitmaßnahmen für die hiesigen Landwirte hin.
In seinem mit Spannung erwarteten Referat »Neue Akzente in der Agrarpolitik in Nordrhein-Westfalen« erläuterte Minister Eckhard Uhlenberg die Leitlinien der Landwirtschaftspolitik der neuen Landesregierung in NRW, »die die Wirklichkeit in den landwirtschaftlichen Betrieben in den Mittelpunkt des aktuellen politischen Handelns gestellt hat«. Für die 400 000 Beschäftigten in der nordrhein-westfälischen Agrar- und Ernährungswirtschaft müsse das gemeinsame Interesse zwischen Politik und Landwirtschaft für eine Stärkung dieses Wirtschaftszweiges stehen. Nur so könne gewährleistet werden, dass die Landwirte hierzulande auch für die Herausforderungen der Zukunft optimal gewappnet seien.
»Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Landwirte in NRW stärken, ihnen ein verlässlicher Partner sein und sie als Unternehmer stützen, anstatt ihnen Steine in den Weg zu legen«, versicherte der Minister den anwesenden Zuhörern. Übertriebene staatliche Bevormundung der Landwirte und Einmischung in Dinge, die sie selbst besser entscheiden könnten als die Politik, müssten weitestgehend beseitigt werden. Erste erfreuliche Ergebnisse bei der ländlichen Entwicklung, der Nutztierhaltungsverordnung und in der Milchpolitik seien schon zu verzeichnen. Auch in Brüssel sei man auf Initiative der NRW-Regierung dabei, das Gewicht Nordrhein-Westfalens als Landwirtschaftsland stärker als bisher zur Geltung zu bringen.

Artikel vom 21.02.2006