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Hommage für eine große
Künstlerin aus Hörste

Arbeiten von Helene Homilius in der Remise ausgestellt

Halle (WB). Die »Helene Homilius Hommage« ist ab Sonntag, 26. Februar, 11 Uhr in der Remise in Halle zu sehen, die Würdigung einer Bildhauerin und Objektkünstlerin, die 1910 in Hörste geboren wurde.

Die Arbeiten von Helene Homilius sind bis heute fast ausschließlich in Privatbesitz zu finden. Die in Zusammenarbeit von Susanne Albrecht (Bildhauerin), Dr. Irene Below (Kunsthistorikerin), Melanie Blank (Historikerin), Christel Heermann (Filmemacherin), Sigrid Lichtenberger (Autorin), Uta Thörner (Pädagogin und Künstlerin) konzipierte Ausstellung macht die Leistung einer Frau sichtbar, deren Arbeiten in den 1950er Jahren den öffentlichen Stadtraum in Bielefeld prägten. Zahlreiche Reliefs der Künstlerin schmückten öffentliche Bauten in Bielefeld und Umgebung. Helene Homilius ist die einzige Künstlerin aus der Region, von der die Bielefelder Kunsthalle eine Arbeit besitzt: das 1949 entstandene Tonrelief »Musizierende Kinder«.
Geboren wurde Anna Helene Jürgensmann auf einem Bauernhof. Dass sie Künstlerin werden würde, war alles andere als selbstverständlich. Vorgezeichnet schien der Lebensweg einer Landfrau, doch sie arbeitete in jeder freien Minute künstlerisch und bildete sich durch Kurse an der Volkshochschule bei dem Bildhauer Altenbernd weiter. Nach ihrer Heirat mit dem Worpsweder Graphiker und Maler Werner Homilius gelang ihr 1942 die Aufnahme an der »Meisterschule des deutschen Handwerks« in die Meisterklasse von Arnold Rickert. Der war Professor an der Bielefelder Kunstgewerbsschule, zugleich aber auch ab 1933 von den Nationalsozialisten zum Leiter der Kunsthalle ernannt, bevor auch er 1934 ausgetauscht wurde.
Helene Homilius gehörte zu den ersten Mitgliedern im neu gegründeten Wirtschaftsverband Bildender Künstler, dem heutigen Berufsverband Bildender Künstler (BBK) in OWL. Seit 2000 lebt sie m Perthes-Haus in Bielefeld. Das Frauenkunstforum OWL organisierte anlässlich ihres 95.Geburtstags eine Hommage, die im Dezember in der Uni Bielefeld zu sehen war. Diese Ausstellung ist nun ab Sonntag, 26. Februar, für vier Wochen in der Galerie der Remise zu sehen. Zur Vernissage, bei der auch ein Film von Christel Heermann über Helene Homilius und ihr Werk zu sehen sein wird, sind Interessierte eingeladen.

Artikel vom 22.02.2006