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Bahnhofsumfeld zügig neu gestalten

Ausschuss votierte für Planung

Kirchlengern (hr). Weg vom Schmuddelimage, hin zur vorzeigbaren Visitenkarte - die Gemeinde Kirchlengern will eine nachhaltige Veränderung des Bahnhofsumfeldes möglichst zügig umsetzen. Bus und Schiene sollen hier verknüpft werden, und zwar in einer ansprechenden Gestaltung. Nachdem im Dezember die Fördermittel bewilligt wurden, ging es in der Sitzung des Bauausschusses am Montagabend um die Vorstellung der Planung. Ein Vertreter des beauftragten Ingenieurbüros Hahm präsentierte das Konzept.

Danach sollen an der Ravensberger Straße - nördlich der Bahngleise - 30 Park & Ride-Plätze entstehen. Südlich der Bahnhofsstraße, also dort, wo die Gemeinde kürzlich drei Gebäude abgerissen hat, sind weitere 29 Park & Ride-Plätze geplant. Darüber hinaus entstehen überdachte Abstellplätze für Fahrräder. Von der Optik her sollen sich alle Unterstellmöglichkeiten an den bestehenden Buswartehäuschen orientieren. Westlich vom alten Bahnhofsgebäude soll ein »Rendezvous-Platz« für ankommenden Busse geschaffen werden. Eine Wendeschleife ist östlich des Bahnhofes geplant. Die Haltestelle der Busse wird behindertengerecht mit einem Blinden-Leitsystem ausgestattet. Wer künftig aus Norden kommend in die Bahnhofstraße einbiegen möchte, muss sich an eine neue Verkehrsführung gewöhnen. Vorgesehen ist nämlich eine Linksabbiegerspur. Dadurch sollen Rückstaus auf die Bahngleise verhindert werden. Verkehrsteilnehmer, die aus Richtung Südlengern auf der Lübbecker Straße unterwegs sind, können dann nur noch geradeaus über die Gleise oder rechts in die Bahnhofsstraße fahren. Linksabbiegen ist an dieser Stelle nicht mehr zulässig.
Als relativ luxuriös bezeichnete Heinz-Günther Osterholz diese Planung. »Dieser gewaltige Aufwand für einen ZOB - dabei sind die Buslinien nicht ausgelastet«. Planungsamtsleiter Karl-Heinz Saße wies allerdings darauf hin, dass man ja einen Anreiz zur Nutzung von Bus und Bahn schaffen wolle. Außerdem müssten bei diesem Projekt, dass überwiegend durch öffentliche Mittel gefördert werde, vorgegebene Standards eingehalten werden. »Eine Alternativplanung dazu gibt es nicht. Die Bezirksregierung lässt sich auf keine Diskussion ein.« Ein Kritikpunkt war auch die Zahl der vorgesehenen Parkplätze - diese erschien den Ausschussmitgliedern zu gering. Amtsleiter Saße bestätigte diesen Eindruck. »Ich halte die Anzahl ebenfalls für nicht ausreichend - aber mehr werden nicht gefördert. Die Parkplätze sind entgegen unserer ersten Planung pauschal um 40 gekürzt werden.« Er gehe davon aus, dass man nachbessern müsse. Hier sei eine Nachförderung im Gespräch.
Auf wenig Gegenliebe stieß die Gestaltung des Parkplatzes an der Bahnhofstraße. Das Verhältnis von Parkflächen und Zuwegung stimme nicht, war zu hören. Dies sei ein Ergebnis der abgespeckten Planung, verteidigte Saße das Konzept.
Die Ausschussmitglieder nahmen die Planung zustimmend zur Kenntnis. Allerdings soll die Zuwegung zum Parkplatz an der Bahnhofstraße überarbeitet und eine Option für eine größere Parkfläche offengehalten werden. Überdies wurde die Verwaltung beauftragt, den Ausbau der Straße am Bahnhof mit einzubeziehen. Im nichtöffentlichen Teil wurde dann erste Auftragsvergaben vorgenommen.

Artikel vom 22.02.2006