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Erste Testfahrt bei Nieselregen gelungen

Bad Oeynhausen will fahrradfreundliche Stadt werden

Bad Oeynhausen (mor). Peter London, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft »Fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW« (AGFS), besuchte gestern Bad Oeynhausen. Der Fachmann erklärte, welche Kriterien erfüllt werden müssen, um in den Verein aufgenommen zu werden.

Bereits 1996 stellte die Stadt den Antrag, in die AGFS eintreten zu dürfen. Er wurde jedoch abgelehnt. Seitdem habe Bad Oeynhausen viel Geld in die Nahmobilität investiert, versicherte Alexander Wollny. Der Leiter des Stadtentwicklungsamtes nahm Peter London gestern Nachmittag gemeinsam mit Mitarbeiterin Gaby Schladitz und Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann am Bahnhof in Empfang. Per Drahtesel ging es durch den Sielpark zum Rathaus II. »Das Wetter lädt nicht besonders zum Radeln ein«, sagte London und zog den Reißverschluss seiner Jacke hoch.
Drei Bedingungen müssen zur Aufnahme in die AGFS, der bereits 36 Kommunen angeschlossen sind, erfüllt sein. Neben einer sicheren, attraktiven Infrastruktur legt die Bewertungskommission aus Düsseldorf außerdem Wert auf die Wahrung des Umwelt- und Naturschutzes sowie auf ein lukratives Serviceangebot. Pluspunkte für Bad Oeynhausen sind sowohl die ausführlichen Beschilderungen als auch die 1999 gegründete Fahrradstation direkt am Hauptbahnhof. Bei Inhaber Thomas Groß erfahren Bürger alles Wissenswerte über das Fahrrad. Sie können außerdem hier ihre umweltfreundlichen Gefährte reparieren und sogar auch zwischenlagern lassen.
»In Zeiten steigender Spritkosten greifen immer mehr Menschen auf das Fahrrad zurück. Daher gewinnt ein sinnvolles Gesamtkonzept für den Fahrradverkehr immer größere Bedeutung«, sagte Peter London, der Bad Oeynhausen jedoch gute Chancen bescheinigte, genau wie die Nachbarstädte Bünde, Minden, Herford und Bielefeld in die AGFS aufgenommen zu werden. »Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der entsprechende Antrag dann innerhalb von einem Jahr fertig ist«, sagte Klaus Mueller-Zahlmann, der sowohl als leidenschaftlicher, aktiver Fahrradfahrer als auch in seiner Funktion als Bürgermeister eine Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft anstrebt. Durch die Zertifizierung würden nicht nur Touristen gelockt, sondern auch die Fördergelder könnten hervorragend verwendet werden.

Artikel vom 21.02.2006