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»Litera-Touren« zu Lande,
zu Wasser und in der Luft

Wie Christoph Mörstedt den Kreis Herford erkundet

Herford (bex). Auf einem Bulldog-Trecker nach Bardüttingdorf, mit dem Faltboot auf der Else oder im Segelflugzeug über den Teutoburger Wald. Christoph Mörstedt erkundet seit zwei Jahren die Region zu Lande, zu Wasser und in der Luft.
Das Vorstandsmitglied des Kreisheimatvereins hält seine Streifzüge mit alten, seltenen oder außergewöhnlichen Fortbewegungsmitteln in kleinen Erlebnisberichten fest. »Neben dem subjektiven Fahrerlebnis auf zum Teil gewöhnungsbedürftigen Gefährten sind es die Historie des Fahrzeugs, die zeitgenössischen Zusammenhänge, in denen sie hergestellt und genutzt wurden, sowie die Geschichte ihrer Eigentümer oder Sammler, die ich festzuhalten versuche.«
Eine Auswahl seiner mittlerweile neun Ausflugsberichte, die in der Zeitschrift »HF« des Kreisheimatvereins oder auch schon mal im Landwirtschaftlichen Wochenblatt erschienen sind, wird er am Samstag, 4. März, um 11.30 Uhr in der Reihe »30 Minuten für die Literatur« im Elsbach-Haus vorlesen. Dann erzählt Mörstedt unter anderem von der abenteuerlichen Radtour auf dem Nachbau einer »Michauline«. Das nach seinem Erfinder Ernest Michaux benannte Fahrrad aus dem Jahr 1868 schüttelt den Fahrer auf den eisenbereiften Eschenholzrädern ordentlich durch.
So endete die Tour vom Holzhandwerksmuseum Hiddenhausen nach Bünde und zurück zwischenzeitig im Graben. »Der Sturz verlief aber glimpflich«, versichert der Autor.
Bei den Abstechern durchs Wittekindsland lernt zunächst Mörstedt - später dann auch der Leser/Zuhörer - die Menschen aus dem Kreis Herford kennen, die sich dem Sammeln von Alttraktoren, Feuerwehr-Oldtimern oder Motorrad-Raritäten verschrieben haben. »Sie erhalten - ob bewusst oder unbewusst - ein Stück Technikgeschichte lebendig.« Und er erfährt dabei etwas über die heimische Wirtschaftshistorie. Denn wem ist schon bekannt, dass unter dem Markennamen »BOMA« von 1946 bis 1962 am Alten Markt in Herford hochwertige Fahrräder hergestellt wurden?
Für Mörstedt gibt es also noch viel zu entdecken, die nächste Tour ist bereits geplant: In wenigen Tagen wird er mit einem Pferdefuhrwerk von Bad Seebruch aus die Umgebung »erfahren«.

Artikel vom 21.02.2006