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Auf dem Weg zu Fitness
und Ausgeglichenheit

Matthias Meise will in Vlotho Tai Chi-Kurse anbieten

Von Hartmut Horstmann
Vlotho-Uffeln (VZ). Matthias Meise bewegt sich mit der Geschmeidigkeit eines Panthers. Nur dass er nicht raubkatzengleich auf den Sprung lauert, sondern am vorsichtig wirkenden Fließen und Gleiten des Körpers genug hat. Tai Chi lautet das Schüsselwort für diese besondere Art der Freizeitgestaltung. Im März will Meise in Vlotho einen Kursus anbieten.

Wer noch nie mit Tai Chi zu tun hatte und den 42-Jährigen erstmals beobachtet, glaubt kaum, dass seine Übungen die Fitness eines Menschen steigern können. Doch der Laien-Schein trügt. »Früher war ich eher unsportlich«, sagt der Uffelner, der bei der Jugendhilfe in Minden arbeitet. Irgendwann reifte in Meise der Entschluss: »Ich wollte unbedingt etwas für meinen Körper tun.«
Die Pubertäts-Begeisterung für Bruce Lee und seine schlagkräftigen Filme mag ihn bewogen haben, mit japanischer Kampfkunst zu beginnen. Nach einiger Zeit merkte der Neu-Sportler jedoch, dass Verteidigungskunst und Kampf nicht vollends seinen Vorstellungen entsprechen. Geebnet war der Weg zum Tai Chi.
Matthias Meise nahm bei dem renommierten Lehrer Peter Kagelmann Unterricht, gibt seit fünf Jahren selbst Kurse in der Maternus-Klinik in Bad Oeynhausen.
Der Uffelner spricht von einer meditativen Gymnastik - wobei er die »entschärfte Peking-Form« vermittelt. Zum Namen: Im Zuge der Bemühungen, die Fitness des eigenen Volkes zu erhöhen, hätten sich die Chinesen auf die alte Tai Chi-Tradition besonnen, erklärt Meise. Dabei hätten sie die Übungen den Breitensport-Bedürfnissen familiengerecht angepasst.
Nachdem der Experte einige historische Hintergründe erläutert hat, zeigt er, worum es geht. Fließend bewegt er seinen Körper, streckt die Arme aus, winkelt sie an - alles ganz langsam und harmonisch. »Trotzdem baut man dabei Muskeln auf«, erläutert Matthias Meise. Und es steigere die innere Ausgeglichenheit.
Ganz wichtig für alle Interessierten: Es gibt keine Altersbeschränkung für diesen Sport, dessen sympathische Besonderheit darin besteht, nichts erzwingen zu wollen. Man geht ganz leicht in die Dehnung, respektiert aber die eigenen Grenzen.
Wenn der Mensch so seinen eigenen Körper besser kennenlernt, wird fast zwangsläufig der gesamte Lebensstil gesünder. Meise zum Beispiel ernährt sich nur noch vegetarisch. Um mögliche Vorbehalte gegen Tai Chi bereits im Vorfeld zu entkräften, betont er jedoch, dass die pflanzliche Ernährung keine Voraussetzung ist. Auch hält der 42-Jährige nichts davon, krampfhaft die altchinesische Weltanschauung und Philosophie annehmen zu wollen: »Dies auf unsere Welt zu übertragen, wäre vermessen.«
Am 15. März will er seinen auf sechs Abende angelegten Kurs um 19 Uhr starten (jeweils anderthalb Stunden). Veranstaltungsort ist die Klinik Bad Senkelteich. Interessenten können sich bei Meise unter Ruf 0163/5049045 anmelden.

Artikel vom 21.02.2006