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Mitarbeiter warten auf Lohn

Renommiertes Autohaus tritt derzeit auf die Bremse

Paderborn (pic). Das renommierte Paderborner Autohaus »Mercedes Hofmann« tritt in konjunkturell angespannten Zeiten offenbar auf die Bremse. So werden Löhne und Gehälter für die etwa 200 Mitarbeiter an den Standorten Paderborn, Büren, Bad Driburg und Steinheim derzeit nur schleppend ausbezahlt.

Für den Monat Januar sei zunächst nur ein Abschlag überwiesen worden, bestätigte gestern Geschäftsführer Michael Hofmann (47) auf Anfrage. Im Vorjahr wurden Urlaubs- und Weihnachtsgeld gestrichen. Dem ausbildungsfreudigen Traditionsunternehmen (seit 1957) machen - wie anderen Autohäusern auch - unter anderem Vertriebsstrukturen der Hersteller zu schaffen: Den Händlern vor Ort werden Autokontingente zugewiesen. Dies drückt im scharfen Wettbewerb die Gewinnmargen.
Der Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sei in Teilbereichen mit dem Betriebsrat abgestimmt gewesen, erklärte gestern Michael Hofmann. Ein Betriebsrat existiert in der Hofmann-Gruppe allerdings nur für das Nutzfahrzeugzentrum am Frankfurter Weg in Paderborn.
Besorgte Hofmann-Mitarbeiter haben sich inzwischen an die IG Metall gewandt. Die Gewerkschaft informierte am Abend im Café Dören über Auswirkungen und Konsequenzen, »wenn eine Firma Löhne und Gehälter nicht zahlt oder nicht zahlen kann«, so Gewerkschaftssekretär Lutz Schäffer.
Das Paderborner Autohaus gilt als eine der größten Mercedes-Handlungen der Daimler Chrysler AG in Ostwestfalen-Lippe. Im Hochstift verkaufte die Hofmann-Gruppe, die auch als Sponsor von Olympia-Goldreiter Hubertus Schmidt aus Etteln bekannt ist, im Vorjahr nach eigenen Angaben etwa 2400 Neuwagen, Nutzfahrzeuge und gebrauchte Wagen.

Artikel vom 23.02.2006