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Einfach vom
Ast gefallen

Bürger melden auch tote Singvögel

Von Peter Schelberg
Herford (HK). Die Vogelgrippe-Fälle auf Rügen werden auch von den Bürgern im Kreis Herford aufmerksam verfolgt. Spaziergänger haben im Herforder Stadtgebiet am vergangenen Wochenende tote Vögel entdeckt und über die Fundorte vorsichtshalber Feuerwehr und Ordnungsamt informiert: »Insgesamt waren es sieben Funde, wobei sich in einem Fall der vermeintliche tote Vogel als ein Paar alter Arbeitshandschuhe entpuppte«, bestätigte Lothar Sobek, Leiter der Ordnungsabteilung im Rathaus.

Am Montag seien ein verendeter Bussard in Eickum und ein toter Singvogel im Stadtgebiet entdeckt worden. »Auf keinen Fall sollte der Finder den Vogel anfassen, sondern am besten die Feuerwehr-Leitstelle in Eilshausen benachrichtigen«, rät Sobek. Die ist unter der Rufnummer 05223/99110 zu erreichen und würde alle erforderlichen Maßnahmen veranlassen.
Bis auf eine Ente in Bünde wurden bislang keine toten Wasservögel im Kreisgebiet gemeldet, sagte gestern Kreis-Pressesprecher Klaus Wöhler. Die Ente werde auf eine mögliche Infektion mit dem gefährlichen Vogelgrippe-Virus untersucht, ein Ergebnis liege aber noch nicht vor. Tote Vögel werden zunächst von den örtlichen Ordnungsbehörden sichergestellt, mit denen der Kreis Herford eng zusammenarbeite. Auf dem Gelände der Feuerwehr-Leitstelle in Hiddenhausen-Eilshausen hat der Kreis inzwischen eine zentrale Sammelstelle für gefundene Vogel-Kadaver eingerichtet. Die dorthin gebrachten Tiere würden umgehend von Veterinären untersucht, versicherte Klaus Wöhler. Bislang habe es 19 Einsätze im Zusammenhang mit toten Vögeln gegeben, sagte der Pressesprecher gestern Mittag. Ausdrücklich betonte er: »Wir haben bis jetzt keine Hinweise, dass eines der Tiere an Vogelgrippe erkrankt war.«
»Zu den von Bürgerinnen und Bürgern gemeldeten Funden zählten neben den bereits erwähnten Handschuhen auch eine tote Maus und ein halber Hase«, merkte Wöhler an. Das Langohr habe möglicherweise auf dem Speisezettel eines Fuchses gestanden, der gestört worden sein könnte. Zu den Verwechslungen war es vermutlich gekommen, nimmt der Sprecher an, weil die Passanten vorsichtshalber gar nicht erst näher an die vermeintlichen »toten Vögel« herangegangen seien. »Das ist auch völlig richtig, und wir nehmen jeden Anruf ernst«, betonte Wöhler. Bei den übrigen Funden habe es sich um zwei Greifvögel gehandelt, ansonsten waren es hauptsächlich Singvögel »wie Amsel, Drossel, Fink und Star«.
Der Sprecher des Kreises machte außerdem darauf aufmerksam, dass es derzeit nicht ungewöhnlich sei, wenn vereinzelt Vögel nach der futterarmen Winterzeit vor Hunger so entkräftet seien, dass sie einfach vom Ast fielen.
Weitere wissenswerte Informationen zum Thema »Vogelgrippe« können auf der Internetseite des Kreises Herford abgerufen werden. Die Adresse:
www.kreis-herford.de

Artikel vom 21.02.2006