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Moderne Wagen für Hansa-Fans

Pro Bahn wünscht solchen Bahn-Service auch an Advents-Wochenenden


Paderborn (WV/pic). Fußballfans werden nach Einschätzung des Fahrgastverbands »Pro Bahn« von der Deutschen Bahn besser behandelt als Kunden und Besucher an Advents-Wochenenden. Für die Anfahrt nach Paderborn sei Anhängern des Zweitligisten Hansa Rostock offenbar aus Sicherheitserwägungen ein eigener Triebwagen des neusten Modells zur Verfügung gestellt worden, erklärten gestern Rainer Wester und Michael Hecker als Sprecher von »Pro Bahn«. An Advents-Wochenenden seien solche zusätzliche Wagen aus Kostengründen oder wegen fehlender Fahrzeuge nicht zur Verfügung gestellt worden, kritisieren Wester und Hecker. Sie blickten neidvoll auf die komfortable Beförderung, die »nur für Gefährdungspotential bereitgehalten wird«.
Viele Nicht-Fußball-Fahrgäste hätten sich über den Sonderstatus der Rostocker Fans geärgert. Statt mit Vorfahrt und Eskorte zum Stadion, so der Fahrgastverband, sollten die wenigen Störer unter den Fans in die Schranken gewiesen werden. An übrigen Spieltagen müssten Fahrgäste mit der »dritten Halbzeit« in den Zügen allein zurecht kommen.
Zugleich lobt der heimische Fahrgastverband den Polizeieinsatz um das Bundesliga-Spiel in Paderborn als »vorbildlich organisiert«. Nach gewaltigen Ausschreitungen Rostocker Anhänger im Bahnhof Stendal vor zwei Wochen mit 18 verletzten Polizisten waren die Ordnungshüter in Paderborn auf Nummer sicher gegangen. Ausgestattet mit Hunden, Helmen und Gummistöcken lotsten die Beamten die Rostocker in die bereitstehenden Busse zum Stadion. Um mit der Truppe nicht durch den Bahnhof zu müssen, fand der Umstieg am Ende des Bahnsteigs 1 statt. Weitere Polizisten beobachteten die Prozedur vom Dach des Bunkers zwischen Bahnsteig und Busbahnhof aus.
Ohne Zwischenfälle reisten Anhänger des FC Hansa nach der 0:3-Niederlage im Hermann-Löns-Stadion aus Paderborn ab.

Artikel vom 21.02.2006