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Paderbornerin überlebt Mordversuch

Im Hotel in Aachen überfallen - Neun Jahre Haft für den Täter

Von Hubertus Hartmann
Paderborn/Aachen (WV). Eine Versicherungskauffrau aus Paderborn wurde im Aachener Hotel »Holiday Inn« Opfer eines Mordversuchs. Der Täter muss für neun Jahre ins Gefängnis.

Die Tat geschah im Juni vergangenen Jahres. Die 50-Jährige weilte zu einer Schulung in Aachen. Sie hatte gerade eingecheckt und war auf dem Weg in ihr Zimmer. Als sie die Tür öffnete, bekam sie von hinten mehrere Schläge auf den Kopf. Nur weil die Paderbornerin sich bewusstlos stellte, ließ der Unbekannte wahrscheinlich von ihr ab, fesselte sein Opfer, durchsuchte das Zimmer und flüchtete schließlich ohne Beute.
Hotelangestellten war das Auto des Täters aufgefallen. Es gehörte einem Engländer, der im niederländischen Heerlen als Sonderschullehrer unterrichtete. Die Frau aus Paderborn identifizierte den 56-Jährigen eindeutig als Täter.
Staatsanwalt Alexander Geimer forderte zwölf Jahre Haft wegen versuchten Mordes aus Heimtücke. Der Paderborner Rechtsanwalt Helmut Franke, der das Opfer als Nebenkläger vertrat, sprach von einer an Brutalität kaum zu überbietenden Tat. Das zunächst angeklagte Mordmerkmal Habgier war dem Angeklagten allerdings nicht nachzuweisen. In einem Zivilverfahren will Franke den Sonderschullehrer jetzt auf Schmerzensgeld verklagen.

Artikel vom 21.02.2006