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Seit sechs Tagen ist das
Uni-Rektorat besetzt

Heute Demonstration: Innenstadt zur Uni

Paderborn (pic). Studenten halten auch weiterhin das Rektorat an der Universität Paderborn aus Protest gegen die Erhebung von Studiengebühren rund um die Uhr besetzt. Linke Gruppen kündigten für den heutigen Dienstag eine Demonstration zur Uni an. Sie soll 17 Uhr am Westerntor starten.
Inzwischen haben Uni-Rektor Nikolaus Risch und Vize-Kanzler Lothar Pelz weitere Gespräche mit Rektoratsbesetzern geführt. Dabei seien erste Annäherungen zwischen beiden Seiten erkennbar, teilte ein Sprecher der Rektoratsbesetzer am Morgen, am sechsten Tag der Besetzung, mit. Die Annäherung betreffe Härtefälle, denen Studenten bei Erhebung von Studiengebühren ausgesetzt seien.
Die Uni Paderborn ist nach Angaben ihres Pressesprechers Tibor Szolnoki weiterhin um »Deeskalation« bemüht. Die Hochschulleitung habe auch Gespräche mit Dekanen der fünf Fakultäten sowie mit Dezernenten der Verwaltung geführt. Über die Ergebnisse sei Stillschweigen vereinbart worden. Eine polizeiliche Räumung der besetzten Flure und Verwaltungszimmer im Gebäude B 2 ist offenbar derzeit kein Thema.
Die Paderborner Grüne-Landtagsabgeordnete Sigrid Beer unterstützte gestern den Protest. Die Studierenden wehrten sich zu Recht gegen steigende Chancenungleichheit in Nordrhein-Westfalen, sagte Beer. Das Paderborner Rektorat habe sich vorschnell von der Strategie von Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) vereinnahmen lassen.
Seit dem vergangenen Mittwoch halten Studierende das Rektorat der Universität Paderborn besetzt. Sie reagierten damit auf einen Beschluss des Senats, vom Wintersemester 2006/2007 an für Erstsemester und für alle übrigen Studierenden von 2007 an Studiengebühren zu erheben. Im Gespräch sind 500 Euro pro Semester.

Artikel vom 21.02.2006