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Karneval im Fußballfieber

Marienfelder Jecken feiern ausgelassen die fünfte Jahreszeit

Marienfeld (GG). Volle Pulle voraus: Nachdem die närrische fünfte Jahreszeit Harsewinkel bereits in vollen Zügen überrollt hat, schwappte nun die dicke Welle des Humors auch nach Marienfeld, wo die Jecken der 1958 gegründeten Karnevalsgesellschaft »Heckerheide-Trockener Sand« am Samstag ihren Karneval feierten.

Gleich nach dem Einzug des Elferrates ließ man den »Knüppel aus dem Sack« und feierte im »Waldschlößchen« mit rund 250 närrischen Jecken, die mit farbenfrohen und meist WM-geprägten Kostümen verkleidet waren, ein buntes Unterhaltungsprogramm. In mehr als dreieinhalb Stunden vollzog sich ein gelungenes Karnevalsfest geprägt von Marienfelder Frohsinn. Dabei stieg der Stimmungspegel im Saal stetig und die Jecken erfreuten sich an den Darbietungen der heimischen Akteure.
Neben den Feierlichkeiten konnte der KVG-Präsident Christian Fechtelkord auch ein neues Prinzenpaar vorstellen. Ludger Hecker, vielen Marienfeldern auch als Ortsheimatpfleger und Mitglied der Feuerwehr bekannt, übernahm für ein Jahr den »Goldenen Schlüssel« der Regentschaft. Unterstützt wird der 50-jährige KFZ-Meister dabei von seiner Frau Maria. »Tassen hoch heut, wird gefeiert«, sagte sich die Partygemeinschaft und erfreute sich an den Darbietungen der BSV-Schützenmädels genauso wie an den Tanzeinlagen der acht Mädchen der Tanzgarde Beckum von der Karnevalsgesellschaft »Außer Rand und Band«, die jeweilsÊ mit einem Gardetanz und einem Schautanz aufwarteten.
Eine Menge Beifall gab es auch für die vier »himmlischen« Kirchenvertreter Marlies Ibrügger, Markus Pape, Dechant Wim Wigger und Pater Gottfried Meier, die sich so ihre Gedanken zur WM und dem Einzug der portugiesischen Nationalelf in die »Klosterpforte« in Marienfeld machten. Dabei plauderten sie in ihren aufgeblasenen Fußballkostümen über das »Kickerglück« in Marienfeld, dem Wirtschaftsboom in der Region, dem Portwein aus dem Klosterladen und überlegten, das Pfarrbüro zu einem Fußballwettbüro umzugestalten. »Auch die Kirchen sind gerüstet, da wird derzeit kräftig ausgemistet«, schallte es von der Bühne. Und als die vier »Himmlischen« auch noch vorschlugen, mögliche randalierende Gäste zu einem Gefangenenchor unter der Leitung von Josef Stegt zu formieren, kannte der Jubel im Saal kein Halten.
Damit zwischen den Büttenreden, wie sie auch Christian Fechtelkord als Hausmeister Pingelig hielt, auch für Musik gesorgt war, kredenzten die Mitglieder des Spielmannszuges Marienfeld, als lustige Harlekins verkleidet, einen gelungenen Reigen flotter Melodien. Nicht ohne Zugabe kam dagegen der Harsewinkeler BSV-Thron, mit BSV-König Erich Wensing an der Spitze, von der Bühne. Die fünf Mannen waren mit einer humorig-frechen Tanzeinlage aufgetreten, für die sie genauso viel Beifall erhielten wie das neunköpfige Männerballett der »Heckerheide«, die mit einem Bauchtanz der besonderen Art für viel Spaß sorgten.

Artikel vom 20.02.2006