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Sonja Wittke
ist Prinzessin
aller Brakeler

Karneval: Galaabend in Stadthalle

Von Frederik Becker
Brakel (WB). Das Geheimnis ist gelüftet. Brakel hat eine neue Karnevalsprinzessin: Sonja Wittke. Gehütet wie ein Staatsgeheimnis wussten nur wenige Eingeweihte von der Neuen an der Seite von Prinz Stefan II., von elektrisierender Fröhlichkeit, der bereits schon Anfang Januar proklamiert worden war.

Nachdem der ehemaligen Prinzessin Birgit für ihre großartigen Leistungen in der vergangenen Saison gedankt wurde, war es Zeit Adieu zu sagen. »Du hast uns vorbildlich repräsentiert und bleibst uns ja zum Glück im Verein erhalten«, wie Vizepräsident Thomas Koch mit »Brakel Radau« resümierte. Gleichzeitig liefen die Spekulationen auf Hochtouren: Wer verbirgt sich wohl in der geheimnisvollen Kiste, die von Garde und Fackelträgern in den Saal getragen wurde. Es war Sonja Wittke, die ihren närrischen Titel »Sonja I., von strahlender Gerechtigkeit« verliehen bekam.
Die neue »Herrscherin über alle Närrinnen des Nethegaus« habe diese Würde gleich doppelt verdient, wie Vereinsvorsitzender Mark Elberg erklärte. Zum einen sei die junge Brakelerin Angestellte im Gericht und »insofern hoffentlich immer gerecht zu jedermann«, zum anderen »eine absolut telegene und strahlende Persönlichkeit«. Diese Begeisterung sprang auf das Publikum sofort über, und die neue Prinzessin wurde von allen Seiten beglückwünscht. Prinz Stefan wagte gleich den Prinzentanz, und die Harmonie stand den beiden förmlich ins Gesicht geschrieben.
Doch das übrige Programm des »Karnevals für jedermann« stellte ebenfalls weitere närrische Glanzleistungen auf: Mark Elberg überzeugte mit seiner Büttenrede die versammelte Narrenschaft. Er bot Anmerkungen rund um die Probleme von Eltern mit pubertären Kindern und ging auch auf lokale Persönlichkeiten ein. Dem Publikum gefiel's: Nach jeder Pointe ertönte der Tusch. Beim eingängigen Lied, das Elberg anstimmte, waren sofort alle dabei: »Die Hauptsache ist, Bier ist im Haus, dann halten wir es lange aus.«
Die Damen des Elferrates präsentierten wie gewohnt dem Publikum eine ausgefallene Interpretation: Zum Lied »Das kommt vom Rudern« der volkstümlichen Band »Randfichten« performten sie als Angler und Schifffahrer.
Amüsant dann auch die »Dinner for One«-Aufführung der Jungnärrinnen Desiree Lindow (als nonchalanter Butler James) und Kristina Vandieken: Ganz im Stil des bekannten Silvesterklassikers boten die beiden den Sketch rund um die verstorbenen Freunde der Miss Sophie und den Tigerteppich in Originalsprache.
Und während die Blau-Weiße Garde mit ihrem Gardetanz waghalsige Pirouetten auf der Showbühne drehte, ließ das Brakeler Männerballett, unter ihnen auch Prinz Stefan, mit aufreizenden und gleichsam mutigen Tänzen und Posen die Frauenherzen höher schlagen. Besonderes Highlight: Kioskinhaber Mario Düker als gewichtiges Sahnehäubchen. Andrea Elberg bekam einen großen Applaus für die Ausbildung und Überzeugung der Männer. »Danke, dass du uns durch die Turnhallen gejagt hast, Andrea«, sagte Vorsitzender Mark Elberg.
Und je später der Abend, desto stärker füllte sich auch die Tanzfläche, auf der die Partyband »Holiday« Karnevalsschlager spielte. Nonchalant und mal nicht in Anzug oder Uniform schwangen da auch Bürgermeister Friedhelm Spieker und Schützenoberst Karl Fimmel das Tanzbein. Jetzt freuen sich alle auf den ersten Karnevals-Umzug in Brakel am kommenden Samstag, 25. Februar.

Artikel vom 20.02.2006