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Bangen um die Familie

Löhner betroffen von Katastrophe auf den Philippinen


Von Victor Fritzen
Löhne (LZ). Antonio Liberato aus Gohfeld traute gestern seinen Augen nicht, als er in den Mittagsstunden den Fernseher einschaltete. Die Bilder, die über den Bildschirm flimmerten, wird er so schnell nicht vergessen. »Ich war gerade noch bei der Arbeit, als ich die Bilder sah. Ich dachte: Meine Güte, hoffentlich ist keiner meiner Verwandten und Bekannten zu Schaden gekommen.« In der philippinischen Provinz Leyte hatte sich eine Schlammlawine gelöst und hunderte Menschen unter sich begraben. Antonia Liberatos Familie ist in dieser Region beheimatet. Nachdem er die Bilder gesehen hatte, griff er sofort zum Telefon. Doch die Leitungen nach Leyte waren tot. Auch seine Verwandten in der philippinischen Hauptstadt Manila konnten ihm nicht weiterhelfen. Hilflos nahm er die Fernsehbilder zur Kenntnis. Noch am Nachmittag alarmierte Antonio Liberato Freunde und Verwandte aus Hannover und Minden, die sich sofort ins Auto setzten und auf den Weg nach Löhne machten. »Wir wollen beraten, wie es nun weitergeht«, sagte Liberato gestern.
Seit mehr als 15 Jahren setzt er sich für notleidende Menschen in seinem Heimatland, den Philippinen, ein. Er sammelt bei vielen Veranstaltungen und Spendenaktionen Geld, Kleidung, Medikamente und vieles mehr, um sozial schwache Familien zu unterstützen. Erst vor Weihnachten hatte er eine große Ladung Hilfsgüter auf die Philippinen gebracht, die Vorräte sind jedoch mittlerweile aufgebraucht. Normalerweise seien Medikamente und genügend Essen vorhanden. Liberato: »Alles, was wir dort aufgebaut haben, scheint jetzt zerstört.«
Machtlosigkeit macht sich breit: »Im Moment wissen wir nicht, wie es weitergeht«, erzählt er verzweifelt. Aus aller Welt

Artikel vom 18.02.2006