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Wege bleiben offen

Auch für Realschüler frühzeitiges Abi möglich

Von Reinhard Kehmeier
Löhne (LZ). Nach der bevorstehenden Einführung einer dreijährigen Oberstufe an den Gymnasien zur Schulzeitverkürzung bis zum Abitur bleiben auch für Realschüler alle Wege offen. Darauf macht Rektor Hans-Rainer Krahe aufmerksam.

Der Leiter der Städtischen Realschule kennt aus gezielten Nachfragen die Sorge der Eltern, ob die Wahl der Schule Wege verbauen oder am Ende eine Sackgasse sein könnte. »Realschulen bieten Spitzenunterricht«, betont er, dass die Durchlässigkeit auch bei dem künftigen Oberstufen-Modell »neun plus drei« gewahrt bleibt. Die Klasse zehn am Gymnasium sowie die Klasse elf an der Gesamtschule sollen künftig die so genannte Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe bilden. Schüler des Gymnasiums treten nach Klasse neun, Absolventen anderer Schulformen nach Klasse zehn in die dreijährige Oberstufe ein. Krahe: »Bei durchgehend guten Leistungen und Unterricht in einer zweiten Fremdsprache in der Sekundarstufe I sollen Gesamtschüler und Realschüler direkt in die Qualifikationsstufe springen und damit wie die Schüler des Gymnasiums das Abitur in einem zwölfjährigen Bildungsgang erreichen können.« Der Schulleiter aus der Königstraße sieht bei einem Anteil der Eingangsklassen von 15 Prozent, der Bestnoten aus der Grundschule aufweist, gute Möglichkeiten, einigen der Schüler den schnelleren Weg zum Abi zu ebnen. Schüler der Hauptschule können wegen der fehlenden zweiten Fremdsprache nur in die so genannte Eingangsphase eintreten.
Im Gymnasium sei die Klasse elf als Ausgleichsjahr empfunden worden, um die Zugänge auf den Stand der Mitschüler zu bringen, erinnert Rektor Herbert Rürup, Realschule Goethestraße, an einen der Hintergründe der Schulzeitverkürzung. Auch er hält für gute Schüler mit dem so genannten Qualifikationsvermerk und einem Notendurchschnitt von zwei in den Hauptfächern den direkten Übergang in die Qualifikationsphase möglich: Bis 60 Prozent erreichen derzeit den »Quali-Vermerk« zur Mittleren Reife. Die Realschulen werden nach der Neuregelung künftig in den Jahrgängen fünf bis zehn neun Wochenstunden zusätzlich unterrichten.

Artikel vom 18.02.2006