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Die Piratenbande und
der verlorene Schatz

Spaß und Pädagogik beim Tag im Seilgarten

Pr. Oldendorf (WB). Einen Tagesausflug mit einem eher ungewohnten Sportunterricht erlebten jetzt die Mädchen und Jungen der zweiten Klasse der Grundschule Holzhausen. Ziel der kurzen Fahrt war der Jugendtreff an der Waldstraße in Pr. Oldendorf.

Hierher hatte der Jugendpfleger der Stadt Pr. Oldendorf, Andreas Keller, die Schüler eingeladen, die mit Klassenlehrerin Hülsermann gekommen waren. Auf dem Stundenplan standen verschiedenste Kletteraktivitäten und Balancierübungen - das Ganze verpackt in eine aufregend erzählte Piratengeschichte.
Bevor es endlich losgehen konnte, hatte die Gruppe die Aufgabe, einen Piratenkapitän und einen Steuermann bzw. Steuerfrau zu wählen. Als das geschehen war, wurden die weiteren Einzelheiten besprochen. Es galt, unbeschadet den Seilgarten über ein gedachtes Wasser zu überstehen, das heißt, kein Körperteil durfte beim Überqueren den Boden berühren. Wer das nicht schaffte, musste zum Start zurück und einen neuen Anlauf versuchen. Helfende Hände waren jedoch willkommen und wurden nicht abgelehnt.
Als alle das andere Ufer erreicht hatten - und an diesem Tag waren nur ganz »ausgeschlafene« Piraten dabei -, wurde der Schatz geborgen werden. Belohnt wurden die Sucher natürlich mit Gold, Silber und Edelsteinen in Form kleiner Süßigkeiten. Bereits auf dem »Rückweg« wurde diese Belohnung verzehrt. Und übereinstimmend urteilten die Kinder: »Das war ein toller und ereignisreicher Tag.«
Das Hangeln im Seilgarten, das den Kindern so viel Spaß machte, hat jedoch auch einen wichtigen pädagogischen Gesichtspunkt. Andreas Keller: »Lernen auf Seilgärten ermöglicht den Eintritt in eine neue Ebene. Perspektiven ändern sich, Grenzen werden überschritten, Selbstvertrauen, Kommunikation- und Teamfähigkeit durch aktive Erfahrungen gestärkt und geschult.« Niedrigseilgärten ließen sich unbegrenzt einsetzen u.a. für berufsbezogenes Teamtraining, abenteuerliche Aktionen und pädagogische Freizeitprogramme. Die dabei gemachten ganzheitlichen Erfahrungen brächten Denken, Fühlen und Handeln ins Gleichgewicht.
Seilgärten sind nach Kellers Ansicht auch ein pädagogisches Lernmedium. Es fördere soziales Lernen durch den Umgang mit der eigenen Position und Rolle in Gruppenstrukturen, Kindern lernten, Verantwortung für Mitmenschen übernehmen und Vertrauen zu Mitmenschen aufbauen im Sinne der Erschließung von Hilfsmöglichkeiten und emotionaler Unterstützung, das Selbstvertrauens werde gestärkt, Kinder könnten die eigenen Fähigkeiten entdecken und würden sensibilisiert dafür, dass in einer Gruppe jeder individuelle Fähigkeiten besitze und »keiner alles kann. Wichtig sei auch die Erkenntnis, dass jedem Menschen aufgrund seiner Individualität Respekt entgegengebracht werden sollte, und das »Andersartigkeit« nicht als »schlecht« zu bewerten sei.
Weitere Anfragen und Buchungen bei Andreas Keller, Telefon 0 57 42 / 93 11 80.

Artikel vom 21.02.2006