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»Tiefschlag schnell wegstecken«

Trainer Mario Ermisch kommt die zweiwöchige Pause nicht ungelegen


Verl (cas). Ratlosigkeit und teilweise sogar Entsetzen spiegelte sich in vielen Verler Gesichtern gestern nach dem (erlösenden) Abpfiff an der Poststraße wider. Dass der SCV trotz der 0:4-Heimschmach weiter auf Platz eins steht mit einem Pünktchen Vorsprung, das liegt auch an der Dusseligkeit des Verfolgers. Borussia Dortmund II kam im Duell der Bundesliga-Reserven über ein mageres 1:1 gegen Arminia Bielefeld II nicht hinaus.
»Die anderen tun sich auch schwer. Doch Dortmund interessiert mich überhaupt nicht, sondern nur meine eigene Mannschaft. Ich kann nur hoffen, dass sie diesen Tiefschlag gegen zehn Rheiner Defensivkicker schnell wegsteckt und sich wieder auf die Dinge besinnt, die uns so stark gemacht haben«, kommt Trainer Mario Ermisch die zweiwöchige Pause gar nicht mal so ungelegen. Zumal der Coach seine Schützlinge nach dem überraschenden Februar-Fehlstart »momentan nervlich angekratzt« sieht.
Während fast alle SCV-Akteure es diesmal besonders eilig hatten, in die Kabine zu verduften, nahm sich einer viel Zeit für ein Statement: Jörg Bode. »Die Klatsche kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Nun weiß jeder von uns, was noch zu tun ist«, setzt der frühere Profi auf den Besserungseffekt, der ja nach solchen Abfuhren oft eintritt. Andererseits verpassten die Verler eine große Chance: Mit einem Sieg, der eigentlich Pflicht gewesen wäre, hätten sie die Borussia schon auf fünf Punkte abhängen können. »Mir ist aber die jetzige Situation lieber als ein größerer Vorsprung«, stellt sich Bode tapfer der Realität.
Und die vermisst sein Trainer bei einigen SCV-Träumern, die jetzt schon Regionalliga-Flausen im Kopf hätten - gesteuert von Spielerberatern. Auch missfällt Ermisch, dass ein Verler wegen seines kaputten Autos zweimal das Training sausen ließ.

Artikel vom 20.02.2006