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Die Stadt verdient im Rathauskeller viel Geld

Neues Blockheizkraftwerk hat sich bezahlt gemacht

Vlotho (jg). Die Stadt Vlotho verdient im Rathaus-Keller viel Geld: Seitdem dort das neue Blockheizkraftwerk steht, werden jährlich 5800 Euro eingespart. In gerade einmal fünf Jahren wird sich die 25 000 Euro teure Anlage bezahlt gemacht haben.

»Damit liegen wir noch deutlich über unserer Wirtschaftlichkeitsberechnung«, sagte GLV-Fraktionsvorsitzender und Heizungstechniker August-Wilhelm König bei einem Pressetermin.
Die Vlothoer Grünen hatten sich vor der im Oktober 2004 erfolgten Erneuerung der Heizungs- und Warmwasserkessel des Verwaltungsgebäudes an der Langen Straße für die damals noch sehr junge Technik eingesetzt. Neben dem von der Vlothoer Firma Sawieracz aufgestellten Dachs-Blockheizkraftwerk wurde für den Bedarf in Spitzenzeiten auch noch eine normale Anlage eingebaut, außerdem mussten Rohrleitungen und Heizkörper erneuert werden. Insgesamt 60 000 Euro wurden damals investiert. Die Stadtwerke als Gaslieferanten hatten die Finanzierung übernommen.
Die Anlage im Heizungskeller läuft mit Erdgas, der Verbrauch konnte gegenüber früher um 15 Prozent gesenkt werden. Das meiste Geld wird jedoch durch die Besonderheit des Blockheizkraftwerkes verdient: Quasi nebenbei erzeugt die Anlage noch elektrische Energie, die zum Großteil in das Rathausnetz eingespeist wird. Und die Elektrizität, die nicht selbst genutzt werden kann, fließt in das öffentliche Netz und ist vom Stromversorger im vergangenen Jahr mit 319 Euro vergütet worden.
Die Zahlen sind beeindruckend: Das Rathaus bezog 2003 vom Versorgungsunternehmen 44 496 Kilowattstunden - das entspricht in etwa dem Stromverbrauch von zehn Vier-Personen-Haushalten. Nach der Inbetriebnahme des Kraftwerks mussten nur noch 10 462 Kilowattstunden (23 Prozent der bisherigen Menge) dazugekauft werden. Bei der Stromrechnung spart die Stadt Vlotho damit jährlich 4560 Euro ein, hinzu kommen 320 Euro Einspeise-Vergütung sowie 920 Euro Mineralölsteuer-Vergütung - insgesamt rund 5800 Euro Ersparnis pro Jahr.
Auch die Umweltbilanz kann sich sehen lassen: Bei bisher 9639 Stunden Laufzeit und erzeugten 54 000 Kilowattstunden Strom hat das Blockheizkraftwerk nach Angaben von Maik Sawieracz gegenüber einem Kohlekraftwerk 38,6 Tonnen Kohlendioxid eingespart.

Artikel vom 20.02.2006