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Sprechstunde mit »Pflanzen-Doktor«

Martin Nagel gibt wertvolle Gartentipps in »daheim & unterwegs«

Bünde (pjs). Zwischen Rhein und Weser dürfte es nur wenige Gartenfreunde geben, die ihn noch nicht kennen: Martin Nagel hatte jetzt seine 200. Fernseh-Sprechstunde als »Pflanzen-Doktor« bei »daheim & unterwegs«-Team aus dem Düsseldorfer WDR-Studio.

»Der Frühling in Gelb« hieß das Thema des Gärtnermeisters aus Herford, der Wissenswertes rund um Haselnuss, Scheinhasel, Zaubernuss, Primeln und auch Narzissen verrät: »Ich will den Zuschauern Lust auf Frühling machen«, kündigt der 64-Jährige an, der 1967 die Meisterprüfung ablegte, in Oetinghausen eine Gartenbaumschule betrieb und seit 1976 Sachverständiger für Gartenbau ist.
1993 war Nagel zum ersten Mal im WDR-Radio als »Experte mit dem grünen Daumen« zu hören, kümmert sich seither um Sorgen und Nöte der Gartenfreunde. Aller Routine und sorgfältiger Vorbereitung zum Trotz: »Lampenfieber und ein Kribbeln im Bauch habe ich immer noch - vor jeder Sendung«, bekennt er. Im Wechsel mit Kollegen gibt Nagel seit 2003 »live« über die Fernsehkameras von »daheim & unterwegs« Tipps für Balkon und Garten. Und die kommen an: Anfragen gab es sogar schon aus Schweden oder von der Ferieninsel Mallorca, wo die WDR-Sendung via Satellit zu empfangen ist. Nagel schöpft aus dem reichen Erfahrungsschatz, den er in 40 Jahren in Gesprächen mit Kunden sammeln konnte - ob Blätter braun werden, der Flieder nicht mehr blüht, der Kirschbaum kränkelt oder die Rhododendronzikade an den Knospen ihr Unwesen treibt. Der TV-Gärtner aus Herford weiß Rat, bleibt auch bei ungewöhnlichen Fragen gelassen - etwa, als eine ältere Dame am Telefon ernsthaft wissen wollte: »Wie kriege ich zum Einmachen denn eigentlich die Haare von den Stachelbeeren?«
Die rote Gartenschere ist Martin Nagels Markenzeichen und sogar auf der Autogrammkarte zu sehen. Fast immer hängt das gute Stück griffbereit am Gürtel. »Ein kleiner Junge hat mich mal gefragt, ob ich eine Pistole trage«, schmunzelt der Pflanzen-Experte: »Da habe ich ihm erklärt: Die Schere ist der Revolver des Gärtners.« Seine Lieblingspflanze ist ganz klar die Rose: »Mit ihr kann man soviel sagen, ohne etwas zu sagen...«

Artikel vom 17.02.2006