17.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Holz aus heimischem Wald hilft beim Sparen

Deutlicher Preisvorteil gegenüber Öl und Gas - Erst nach ausreichender Lagerung verbrennen


Halle (pes). In den heimischen Wäldern steht ein ungeheurer Energievorrat: Brennholz. Waldbesitzer und CDU-Ratsherr Benedikt Teuffel von Birkensee hat Kosten und ökologischen Nutzen zu anderen fossilen Brennstoffen gegenübergestellt. Sein Fazit: Mit Holz lässt sich reichlich sparen.
Holz habe gegenüber Gas und Öl einen erheblichen Vorteil, meint der Herr von Schloss Tatenhausen: Es wächst vor der Haustür. Außerdem verbrennt es dadurch, dass die im Holz eingelagerte (Sonnen)-Energie relativ kurzfristig wieder freigesetzt wird, nahezu CO-2-neutral. Entscheidend aber ist der Preisunterschied: Wer einen Ofen hat und bei dessen Betrieb die Heizkörper abstellen kann, fährt mit dem Brennstoff aus der Nachbarschaft wesentlich günstiger.
Aus einer Gegenüberstellung wird das deutlich: Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht im Jahr 3000 Liter Heizöl. Das kostet zu den aktuellen Preisen 1707 Euro. Für die gleiche Heizleistung benötigt man 3.420 Kubikmeter Erdgas für 2 044 Euro. Wer die gleiche Energie mit Holz erzeugen will, benötigt dafür 18,6 Raummeter Laub- oder 25 Raummeter Nadelholz. Die kosten als Meterware pro Raummeter 45 beziehungsweise 33,4 Euro und damit insgesamt 837 Euro. Wer eine Scheitlänge von 25 Zentimetern bestellt, landet bei einem Gesamtpreis von 1209 Euro. Da kann es sich sogar lohnen, nachträglich einen mit der Heizungsanlage kombinierten Kachel- oder Kaminofen einzubauen.
Der Heizwert des Holzes, so Benedikt Teuffel von Birkensee, ist um so größer, je mehr Harze und Lignine enthalten sind. Nadelholz besitzt je Gewichtseinheit einen höheren Anteil dieser Bestandteile und demnach auch einen höheren Heizwert als Laubholz. Weil Eiche oder Buche, die gängigsten Sorten, aber eine größere Dichte besitzen, haben sie nach dem Volumen einen deutlich höheren Heizwert.
Entscheidend für den Heizwert aber ist der Wassergehalt. In frisch geschlagenem Holz besteht 50 Prozent des Gewichtes aus Wasser. Nach mindestens einjähriger, besser zweijähriger Lagerung unter Dach, aber an frischer Luft, ist das Holz lufttrocken und enthält nur noch 20 Prozent Wasser.
Kommt zu nasses Holz in den Ofen, muss erst das Wasser herausgekocht werden, bevor der eigentliche Nutzwert der Verbrennung einsetzt. Man verschwendet also viel Energie, sorgt aber auch für erhebliche Luftverschmutzung, weil nicht alle Holzbestandteile durch die anfangs niedrigere Temperatur vollständig verbrannt werden. Sie entweichen als Gase ins Freie. Dass sich im Schornstein Teer und Ruß absetzen können, ist ein weiterer Negativ-Effekt beim Verbrennen zu frischen Holzes.

Artikel vom 17.02.2006