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Kostet Mitbestimmung
künftig 1000 Euro?

Stiftungsversammlung der Bürener Bürgerstiftung

Büren (eB). Wohin führt der Weg der Bürener Bürgerstiftung ? Bleibt alles wie bisher oder sollen durch kräftige Finanzaufstockungen, auch seitens der Mitglieder, neue und größere Maßnahmen möglich werden ? Dieses Thema war Diskussionsmittelpunkt bei der Stiftungsversammlung in der Niedermühle.

Ausganspunkt der Debatte war ein Beitrag von Monika Falk-Huber, in dem es um eine eine kräftige Aufstockung des Stiftungsbeitrages ging. Bisher zahlen Neumitglieder 125 Euro in einen Fonds und haben damit ein lebenslanges Mitbestimmungsrecht über die Verwendung der Fondsüberschüsse. »Das ist etwas, das uns nicht weiterbringt«, kritisierte Heiner Steinbrecher, Chef der Bürener Maschinenfabrik und stets ein großzügiger Sponsor.
Sein Vorschlag: »Neumitglieder zahlen ein Eintrittsgeld von 1000 Euro und haben dann Stimmberechtigung.« Alternativ wäre auch eine jährliche Zahlung von 125 Euro für einen Zeitraum von drei Jahren möglich. Nach Ablauf der drei Jahre müssten erneut 125 Euro einbezahlt werden, um das Stimmrecht zu behalten. Das könne acht Jahre so fortgesetzt werden, bis 1000 Euro erzielt seien. »Damit wäre die Chance gegeben, auch einmal etwas Größeres in Büren auf die Beine zu stellen«, argumentierte Steinbrecher.
Anderer Ansicht waren allerdings mehrere Mitglieder. Man müsse Bürgernähe zeigen und auch dem weniger betuchten Bürgern die Chance zur aktiven Mitgestaltung erhalten, mahnten gleich mehrere Stimmen.
Herbert Peuker warnte gar vor der »Entwicklung der Bürgerstiftung zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft«. Befürchtet wurde ein Verlust an Mitgliedern, sollte es zu einer deutlichen Beitragserhöhung kommen. Trotz allem würde man es allerdings begrüßen, wenn sich durch eine höhere Fonds-Gewinnausschüttung die Möglichkeiten der finanziellen Unterstützungen im ehrenamtlichen und kulturellen Bereich, sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen, verbessern würde.
In weiteren Gesprächsrunden soll nun nach Möglichkeiten gesucht werden. Geplant ist, eine Marketinggruppe zu gründen, die sich dann weiter intensiv mit dem Thema befassen soll.
In der nächsten Sitzung von Stiftungsrat und Stiftungsvorstand soll auch ein Nachfolger für den ausgeschiedenen Stiftungsratsvorsitzenden Jochen Finke gewählt werden. Er und Gisela Münster hatten sich nicht wieder zur Wahl gestellt. Neu in den Stiftungsrat wurden Rene Klaas- Jung und Hedwig Thiele gewählt.
Dank der großzügigen Unterstützung von Heiner Steinbrecher, der im vergangen Jahr zwei mit jeweils 50 000 Euro dotierte Fonds unter dem Dach der Bürgerstiftung ins Leben rief, konnten erstmals mehr als 30 000 Euro für die Förderung von Projekten zur Verfügung gestellt werden. »Ein ganz neues Gefühl«, beschrieb Siftungsvorsitzende Bärbel Olfermann die Situation.
Festgelegt wurde, dass die Sommerferienaktionen, die Sommerferienbetreuung und das Projekt »Jugend trifft Zukunft« mit 3000 Euro unterstützt werden sollen. Weiterhin fließen der Kultur (Renovierung der Niedermühle) 3000 Euro und der Bürener Bühne 1000 Euro zu. Für die Maßnahmen im Bereich Umwelt und Heimatpflege stehen 12 000 Euro bereit, für das Patienteninformationszentrum und das Projekt »Alter« jeweils 500 Euro.
Für besondere Förderprojekte sind 3000 Euro vorgesehen. »Als offene Stiftungsmittel stehen zudem weiter 7000 Euro zur Verfügung«, machte Olfermann deutlich.
Verbunden war die Stiftungsversammlung mit einem kleinem Jubiläum. Seit fünf Jahren existiert die Bürener Bürgerstiftung. Sie steht, so Bärbel Olfermann, »mit beiden Beinen fest auf der Erde«. Das Stiftungskapital beträgt inzwischen mehr als 300 000 Euro, die Mitgliederzahl ist von anfänglichen 119 auf 180 gestiegen.

Artikel vom 17.02.2006