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»Mit Frustration
zurechtkommen«

Michael Fels (CDU) über Juso-Antrag

Werther (WB). Der Artikel über die Sitzung des Anregungs- und Beschwerdeausschusses »Jusos bei ihrer Politik-Premiere enttäuscht« (WESTFALEN-BLATT vom 15. Februar) nimmt Michael Fels zum Anlass, seine Sicht der Dinge zu schildern. In einer Stellungnahme schreibt der CDU-Ratsherr:

»Nach Lektüre des Artikels griff ich zum Haushaltsentwurf 2006 und musste auf S.199 im Vermögenshaushalt staunend nachlesen, dass dort 2 500 Euro für eine neue Wippe und Schaukel an der Mühlenwiese eingestellt sind«, schreibt Michael Fels. »Weiß also unsere Bürgermeisterin nicht, was im Haushalt steht oder hat sie in der Sitzung am Montag bewusst eine falsche Aussage gemacht, als sie mitteilte, diese 2 500 Euro seien für normalen Unterhalt des Spielplatzes im Haushalt eingestellt?«
Der Bürger müsse wissen: Im Verwaltungshaushalt würden alle Ausgaben für Instandhaltungen, Unterhaltungsaufgaben und Personalkosten etc. aufgelistet. Im Vermögenshaushalt finde man alle Investitionen der Stadt, also Neuanschaffungen von Gütern, also auch Spielgeräten. »Und genau hier finden wir die angesprochene Summe über 2 500 Euro«, erklärt Fels. »Der Leser mag sich mit diesem Wissen seine eigenen Gedanken über das Verhalten der Bürgermeisterin machen.«
Michael Fels schreibt weiter über das Thema Wippe und Schaukel: »Wenn sich junge Erwachsene Gedanken über Kinder und Ausgaben für Spielgeräte machen, so finde ich das großartig und zolle diesen Menschen Respekt. Mein Respekt wäre aber noch größer, wenn sie dieses Geld selbst erarbeitet und dann als Spende der Stadt für Spielgeräte gestiftet hätten.«
Er wisse zwar nicht nicht, wie erwachsen »diese Jusos« sind, erklärt Fels in seiner Stellungnahme weiter. Klar müsse ihnen aber sein, dass man auch mit Frustrationserlebnissen zurechtkommen muss, ohne gleich reflexhaft das erlernte Kampfvokabular »menschlich ein Unding« oder »unterstes Niveau« einzusetzen.
»Ich wünsche mir, dass endlich die Probleme der Stadt diskutiert werden, ohne dass die Diskussionsbeiträge einzelner Ratsmitglieder sofort unter parteistrategischen Gesichtspunkten zu entstellen versucht werden«, betont der CDU-Ratsherr. Schließlich müsse es auch erlaubt sein, die Bürgermeisterin zu kritisieren, ohne dass man gleich Gefahr laufe, wegen Majestätsbeleidigung verurteilt zu werden.

Artikel vom 17.02.2006