17.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Streiche der Zwillinge

HSG: Stefan und Philipp Christ wollen vorzeitig Klassenerhalt feiern

Gütersloh (cas). Sie gelten auch als »Max und Moritz« des heimischen Handballs. Immer gut drauf, immer zu Späßchen und Streichen aufgelegt. Trotz ihres Humors sind sich aber die Zwillinge Stefan und Philipp Christ vor dem Heimspiel der HSG Gütersloh gegen SF Loxten dem Ernst der Lage durchaus bewusst.

»Wir müssen am Sonntag unbedingt Loxten weghauen, sonst rutschen wir noch unten rein«, erwartet das Duo den ersten Sieg des heimischen Verbandsligisten in diesem Jahr. Der zweite ist für das nächste Auswärtsmatch beim Schlusslicht Dolberg fest eingeplant. »Das sind die Big Points, die wir auch holen müssen«, sind die Twins, die im März ihren 26. Geburtstag feiern, zuversichtlich.
Die HSG, so ärgern sich die Christ-Brüder, hätte längst aus dem Schneider sein können. »Wir haben schon einige Punkte verschenkt. Nicht nur einmal sind uns Durchhänger von nur zehn Minuten letztendlich zum Verhängnis geworden«, meint Stefan rückblickend. »In den letzten Spielen waren wir einfach nicht clever genug«, ergänzt sein Bruder.
Dennoch geht das Gespann fest vom Klassenerhalt aus. Schließlich haben beide bereits ihre Zusage für die nächste Saison gegeben. Dann aber möchte Philipp, der wegen eines Hüftschadens eigentlich schon seine Laufbahn beendet hatte, etwas kürzer treten. »Die Reservistenrolle reicht mir schon«, sagt der Abwehrspezialist, der aufgrund des Minikaders derzeit öfter ran muss, als ihm recht ist.
Der Angestellte der Sparkasse Gütersloh absolviert derzeit eine Parallel-Fortbildung an der Bankakademie Bielefeld. Auch Stefan, der kürzlich sein Studium zum Lebensmitteltechnologen (Spezialgebiet: Back- und Süßwaren) abgeschlossen hat, ist voll beschäftigt: Der Kreisläufer betreibt noch bis zum Juni eine Ausbildung zum »Betriebswirt des Handwerks«. Und hofft, eine Anstellung in der Region zu finden. »Es ist aber auch möglich, dass ich einen Job weit weg von Gütersloh finde. Dann kann ich natürlich nicht mehr für die HSG auflaufen, was ich sehr schade fände«, sagt Stefan.
Schließlich fühlt er sich nach seiner Rückkehr aus Verl in der »Hölle Nord« sauwohl und zählt auch zu den Leistungsträgern. »Für mich persönlich habe ich damit die beste Entscheidung getroffen. Außerdem haben wir eine geile Truppe«, freut sich der Torjäger. Auch Philipp bereut es nicht, bei der HSG sein Comeback gestartet zu haben: »Das Umfeld ist hier super.« Seinen Doppeljob - Philipp trainiert ja noch die Verler Reserve - konnte er bisher problemlos verbinden. Ob er beim TVV als Coach weitermacht, das hänge von den Perspektiven ab.
Dass mit Dirk Plexnis nun ein weiterer Ex-Verler das HSG-Trikot trägt, verdankt der Verein hauptsächlich den Überredungskünsten der Zwillinge. »Der Schimmel passt hundertprozentig zu uns. Auch deshalb, weil man mit ihm viel Blödsinn machen kann«, schmunzelt Stefan. Ver-stärkung für die HSG-Zwillinge »Max und Moritz«.
Und sie bekommen auch bald einen neuen Mitstreiter: Kreisläufer Alexander Sommer (25) verlässt die TSG Harsewinkel.

Artikel vom 17.02.2006