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See entsteht aus Wasserfarbe

Klaus Dieter Zech weiht Volkshochschüler in die Kunst des Aquarells ein

Von Anna-Lena Seidl (Text und Foto)
Schlangen (SZ). »Die Aquarellmalerei ist das schwierigste Gebiet der Malerei, und dennoch sind diese Kurse immer besser besucht als andere Kurse wie beispielsweise die Ölmalerei.« Mit diesen Worten eröffnet der Künstler Klaus Dieter Zech am Dienstagabend den Kursus der Volkshochschule in der Hauptschule Schlangen.

»Wer von ihnen hat denn noch nie Aquarell gemalt?« Zögerlich melden sich einige Stimmen der Kursteilnehmer. »Ich wette, dass jeder schon einmal mit Aquarellfarben gemalt hat und zwar in der Schule mit den bekannten Wasserfarben«, verspricht der Künstler, der nun schon seit etwa 25 Jahren auch in der Erwachsenenbildung tätig ist.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung beginnt Klaus Dieter Zech auch schon gleich mit der Praxis. Er möchte, dass die sechs Kursusteilnehmer, die Farben, Pinsel und natürlich Papier mitgebracht hatten, ein Bodensee-Motiv zu Papier bringen. Das hört sich für die Schüler gar nicht so leicht an, doch Klaus Dieter Zech gibt jeden Schritt vom ersten Pinselstrich bis zum vollendeten Kunstwerk vor.
Zunächst erläutert er an der Tafel seine Gedanken, die die Kursteilnehmer auf dem Blatt in die Tat umsetzen und vollenden sollen. »Das Motiv habe ich gewählt, weil mich der Bodensee in gewisser Weise geprägt hat. Ich habe dort selbst ein paar Jahre gelebt und mich inspirieren lassen«, erläutert Zech. Unter Anleitung des Künstlers sollen die Teilnehmer nun »aus dem Kopf heraus« eine Landschaft, bestehend aus dem Horizont, dem Himmel, vordergründig einem See und aus Bergen im Hintergrund, entstehen lassen.
»In dem Bereich des Aquarellmalens gibt es sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten, um zum Erfolg zu kommen. Und diese Möglichkeiten sind natürlich individuell«, erklärt der Künstler. »Man braucht jedoch Geduld bis zum Beispiel die Farbe getrocknet ist.« Doch auch diese Zeit, in der die Teilnehmer nicht aktiv sind, überbrückt der Künstler mit einigen Erläuterungen. Auch gibt er kurze Einblicke in die Kunstgeschichte und so erklärt er zum Beispiel den »Brückenmaler« Ernst Ludwig Kirchner anhand des Aquarells. So erfahren die sechs Kursteilnehmer nicht nur die Praxis des Aquarellmalens, sondern hintergründig auch wertvolle Informationen über einige Künstler und über die Geschichte der Kunst.
Auch gab Klaus Dieter Zech schon einen Ausblick auf die kommenden Stunden. »Sie werden sehen, wie bunt und farbenprächtig ein Bild mit nur zwei verwendeten Farben werden kann!«, kündigt er an. Dem Kursus, der von der Volkshochschule angeboten wird und der jeden Dienstag in der Zeit von 19 bis 21.45 stattfindet, können sich Interessierte noch anschließen. »Eine bestimmte Voraussetzung muss man nicht mitbringen, nur entsprechende Materialien, wie Aquarellpapier, Farben und Pinsel«, freut sich der Künstler auf neue Schüler.

Artikel vom 17.02.2006