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Den Standort
Kötterhagen
fest verankert

Rat der Stadt will keine Alternative

Von Manfred Schraven
Paderborn (WV). Zum Standort Kötterhagen für den Neubau der Kammerspiele gibt es keine Alternative - zumindest noch nicht. Gestern haben auch die Bündnisgrünen eingelenkt und ihren Antrag, die Planung für einen alternativen Standort zu erstellen, zurückgezogen.

Eine breite Mehrheit von CDU, SPD und Grünen haben sich in der gestrigen Ratssitzung auf einen modifizierten Änderungsantrag der CDU geeinigt, »die Kammerspiele an ihrem traditionellen Standort im Herzen der Stadt dauerhaft zu verankern«. Dabei geht der Rat davon aus, dass alle für das Projekt Verantwortlichen den festen Willen haben, die anstehenden Fragen wie Denkmalschutz und Vereinbarkeit mit dem Europäischen Vergaberecht innerhalb der nächsten zehn Wochen zu klären. Sollte das nicht möglich sein, soll die Verwaltung alternative Überlegungen anstellen. Für die DIP ein fauler Kompromiss. Reinhard Borgmeier: »Nach unserer Einschätzung ist der Standort nicht zu halten. Die Bahnhofstraße wäre als Alternative hervorragend.«
Schon im Vorfeld der gestrigen Sitzung haben Stadt und Volksbank bekundet, dass man gemeinsam das »Kötterhagen-Projekt« schultern werde. »Es handle sich um ein sehr ambitioniertes Projekt«, hieß es gestern in einer Presseerklärung von Bürgermeister Heinz Paus und Dr. Ulrich Bittihn, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Paderborn-Höxter.
Beim Denkmalschutz habe es zwischenzeitlich sehr konstruktive Gespräche auch mit Vertretern der unmittelbar betroffenen katholischen Kirchengemeinde und den Denkmalschützern von Stadt und Landschaftsverband gegeben. Dabei hätten sich die Positionen deutlich angenähert Sobald abschließende Klarheit zu den aufgeworfenen Fragen bestehe, würden Volksbank und Stadt zur Bürgerinformation einladen.
Mit Blick auf die rechtliche Überprüfung in Brüssel gibt sich Bittihn zuversichtlich. Im Rahmen der Interventionen der Europäischen Kommission in Sachen Prüfung nach europäischem Vergaberecht erwartet die Volksbank, die im Zusammenhang mit den archäologischen Grabungen und mit der Weiterführung der Planungen vor erheblichen Investitionen steht, in absehbarer Zeit Klarheit über das weitere Vorgehen. Nach dem Ergebnis der Brüsseler Gespräche werde durch die Volksbank - nach entsprechenden Konkretisierungsverhandlungen - ein Angebot erarbeitet, das letztlich von der Stadt auch akzeptiert werden könnte. Mit Brüssel sei das weitere Procedere abgestimmt.
Auch nach nochmaliger Diskussion der Vergaberechtsproblematik mit Fachleuten auf den verschiedensten Ebenen ziehen Bürgermeister Paus und Bankchef Dr. Bittihn jetzt das Resümee, hier in den nächsten Wochen zu ratifizierungsfähigen endgültigen Ergebnissen zu kommen. Heinz Paus und Ulrich Bittihn übereinstimmend: »Lassen wir uns durch die Berufs-Pessimisten nicht die Freude an der Arbeit und die Zuversicht für die städtische Entwicklung nehmen.«

Artikel vom 17.02.2006