17.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eine Stunde Todesangst:
Räuber sperren Bänker ein

Bewaffnete Täter dringen durchs Toilettenfenster ein

Von Bernhard Liedmann
(Text und Fotos)
Paderborn (WV). Ein Gangster-Trio überfiel gestern Morgen mit Waffengewalt die Volksbank-Filiale in Sennelager, fesselte die drei Angestellten und räumte anschließend die Schließfächer und den Tresor aus. Von den Tätern fehlt bislang noch jede Spur. Sie waren nachts durch ein Toiletten-Fenster ins Haus eingebrochen.

Die drei Angestellten hatten keine Chance: Als der Filial-Leiter (47) und seine beiden Mitarbeiterinnen (49/57) die Bank um 7.50 Uhr betraten, lauerten die drei maskierten Männer ihnen bereits auf. Die Täter waren in der Nacht durch ein Toilettenfenster in das Gebäude eingestiegen. Zumindest zwei der Gangster waren mit einer Pistole bewaffnet, bedrohten die drei Angestellten und fesselten sie in einem Nebenraum der Bank.
Anschließend brachen die Täter Schließfächer und Schränke auf und öffneten auch den Tresor.
Fast eine Stunde später kam für die Opfer endlich die Befreiung: Ein Arzt, der in dem Haus an der Bielefelder Straße/Ecke Danziger Straße eine Praxis im Obergeschoss hat, hörte um 8.45 Uhr beim Betreten des Hauses Hilferufe und Klopfgeräusche und alarmierte sofort die Polizei. Die Beamten versuchten sowohl durch den Haupteingang als auch durch den hinteren Flur in die Bankräume zu gelangen.
Das Zerschlagen des Sicherheitsglases in der vorderen Eingangstür scheiterte zunächst, schließlich wurde die hintere Tür eingetreten und die Angestellten befreit. Etliche Stunden standen die Opfer nach dem Überfall noch unter Schock.
Die Gangster-Bande floh mit einer Beute in unbekannter Höhe. Zur Fluchtrichtung oder einem Fluchtfahrzeug konnte die Polizei bislang noch keine näheren Angaben in Erfahrung bringen. Die Männer waren mit blauen Overalls bekleidet und sprachen mit einem osteuropäischen, vermutlich russischen Akzent. Zeugen, die am gestrigen Donnerstag zwischen 8.30 und 8.35 Uhr oder aber auch in den vergangenen Tagen verdächtige Beobachtungen rund um die Filiale gemacht haben, sollten sich bei der Polizei unter der Rufnummer 05251/3060 melden. Die Volksbank hat zur Ergreifung der Täter eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt.

Artikel vom 17.02.2006