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Entscheidung
verschoben

Annäherungen bei der Wegweisung

Von Felix Quebbemann
Espelkamp (WB). Eine Entscheidung zum Wegweisungskonzept (wir berichteten ausführlich) ist auch in der vergangenen Sitzung des Hauptausschusses noch nicht gefallen.

Die Politiker einigten sich darauf, dass sie die Entscheidung hierüber in der kommenden Woche während der Ratssitzung treffen wollen. Bürgermeister Heinrich Vieker unterrichtete jedoch die Ausschuss-Mitglieder, dass er mit der IGEU und dem Unternehmen Harting über das Thema lange Gespräche geführt habe und es »Annäherungen« gegeben habe.
Er habe die Harting-Gruppe soweit bewegen können, dass sie »die Variante 2b nicht mehr als Variante gegen das Haus ansieht«. Dennoch würde das Unternehmen seine Eingabe gegen 2b aufrechterhalten. Demnach sei die Harting-Gruppe zum Beispiel nicht damit einverstanden, dass auf den außerörtlichen gelben Wegweisern nur noch die Industriegebiete in abbiegender Richtung angeführt werden. Vieker machte aber deutlich, dass dies eine Vorgabe des Landesbetriebes Straßen NRW sei. »Mit der Vielzahl der Ziele soll aufgeräumt werden.«
Paul Gauselmann als Sprecher der IGEU habe dem Bürgermeister signalisiert, dass sich die Interessengemeinschaft unter Einschränkungen mit Variante 2b abfinden könne. Die IGEU sprach sich jedoch unter anderem dafür aus, den Verkehr künftig nicht über die alte Waldstraße in die Stadt zu leiten, sondern über die B 239, da dort auch Infopunkte errichtet werden sollen. Vieker machte darauf aufmerksam, dass die beiden Positionen noch weit auseinander liegen würden. Aber er stellte auch klar, worum es dem Landesbetrieb Straßen NRW geht. »Das Schildergewirr in der Stadt ist dem Betrieb ein Dorn im Auge.«
Die Ausschussmitglieder zeigten sich zwar erleichtert, dass es Annäherungen gegeben habe. Doch Reinhard Hülsmann, SPD-Fraktionsvorsitzender, kritisierte nochmals die Vorgehensweise der Verwaltung. »Erst hätte der Rat beschließen müssen, und dann hätten die Unternehmen unterrichtet werden dürfen.« Ulrich Brauns (SPD) sieht die Stadt in »gefährliches Fahrwasser« schlittern. Wenn es die Annäherung jetzt nicht gegeben hätte, müsste sich die Stadt zwischen »Teufel und Belzebub« entscheiden. Sowieso sei die Diskussion unwichtig wie ein Kropf. »99 Prozent der Bevölkerung interessiert es gar nicht, ob die Firma Harting ausgeschildert ist oder nicht.« Herbert Klingel (CDU) widersprach energisch.
Andreas Sültrup (Grüne) erklärte, dass die schwierige Entscheidung über das Konzept von einer Firma forciert worden sei. »Wenn zigmal der Name Harting in der Stadt zu lesen ist, ist das eine glänzende Werbebotschaft. Wir haben vor Jahren einen Fehler gemacht.« Er war dafür, der Diskussion jetzt einen Riegel vorzuschieben und jede Firma gleich zu behandeln. Paul-Gerhard Seidel (Unabhängige) sagte, dass die Entscheidung nicht nur von zwei Positionen abhänge. »Wir benötigen ein vernünftiges Konzept für die ganze Stadt.«
Die Entscheidung wurde auf nächste Woche vertagt. In den Fraktionen solle noch einmal über die Varianten gesprochen werden.

Artikel vom 17.02.2006