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Verkehr zum
Stadion soll
flüssiger laufen

Verkehrszählung auf der B 68

Von Klaus-Peter Schillig
Halle (WB). Modernste Technik könnte künftig die Verkehrsströme bei Großveranstaltungen im Gerry Weber Stadion lenken. Eine große Expertenrunde macht sich zurzeit Gedanken, wie An- und Abreise besser organisiert werden könnten.

Schon zweimal ist die große Runde zusammengekommen, die Staatssekretär Günter Kozlowski gemeinsam mit Gerhard Weber und Udo Hardieck auf den Weg gebracht hat. Die Stadt Halle, das Straßenverkehrsamt des Kreises, die Polizei, die Bezirksregierung, der Landesbetrieb Straßen NRW mit den Niederlassungen Hamm und Bielefeld und das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium arbeiten zurzeit mit der Gerry Weber Event & Management GmbH Gedanken an einem neuen Verkehrs-Konzept. »Wir haben ein Konzept überlegt, wie wir die Autos möglichst pfiffig durch Halle lenken können«, bestätigte gestern Detlef Stieg, Abteilungsleiter der Straßenverkehrsbehörde beim Kreis Gütersloh. Mit einbezogen werden auch die Behörden im benachbarten Niedersachsen, damit auch großräumige Lösungen über Landesgrenzen hinweg möglich werden.
Im Blick haben die Experten dabei vor allem die Handball-Weltmeisterschaft vom 19. Januar bis 4. Februar. Insgesamt sieben Spiele, teilweise mit deutscher Beteiligung, sollen zwischen dem 20. und 28. Januar im Stadion stattfinden. Vor allem bei den deutschen Spielen wird mit ausverkauftem Haus gerechnet. Rund 11 000 Zuschauer werden dann jeweils aus der ganzen Region an- und später auch wieder abreisen - und das innerhalb eines relativ kurzen Zeitfensters.
Detlef Stieg nennt ein Beispiel für eine mögliche Lösung auf der B 68: Videokameras könnten an den Kreuzungen installiert werden, deren Bilder würden direkt in die Haller Polizeiwache übertragen, wo die zentrale Steuerung für die Ampelanlagen angesiedelt wird. Es soll vor allem bei der Anreise verhindert werden, dass sich lange Rückstaus bilden. Offen ist allerdings noch die Frage der Finanzierung.
Um fundierte Zahlen zu bekommen über den Verkehr, sind in den vergangenen Tagen Verkehrszählungen vorgenommen werden. Vor allem die Besucherströme zum Davis-Cup am vergangenen Wochenende sollten Erkenntnisse für die aktuellen Planungen liefern. Auf den Straßen rund um das Stadion, unter anderem an drei Stellen auf der B 68 in Hesseln, Innenstadt und in Künsebeck, waren automatische Messstellen installiert worden. Die Ergebnisse sind allerdings noch nicht ausgewertet.
Schneller hinkommen, schneller wieder nach Hause - dazu soll neben der Verkehrslenkung auch ein Park-Leitsystem beitragen. Aber auch hier ist es eine Kostenfrage, ob mit menschlichen Helfern gearbeitet würde oder mit einem teuren technischen System.

Artikel vom 17.02.2006