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Starke Partner
in der Bildung

Bücherei und Schule vernetzen

Rahden (kne). Die Stadtbücherei Rahden will dazu beitragen, die Bildungschancen von Schülern zu erhöhen und die Lesekompetenz zu steigern - darum sollen die Einrichtungen Bibliothek und Schule durch eine Bildungspartnerschaft vernetzt werden.

Büchereileiterin Andrea Al Saydali stellte das Konzept zur Bildungspartnerschaft während der jüngsten Sitzung des Sport-, Kultur- und Sozialausschusses vor.
Durch Ministerien und kommunale Spitzenverbände ist die Schaffung von Bildungspartnerschaften zwischen Bibliotheken und Schulen angeregt worden. Zu deren Schaffung haben erste Gespräche zwischen Realschule Rahden und Büchereileiterin stattgefunden. Eine Zusammenarbeit wird als »unbedingt sinnvoll« betrachtet.
Das momentan von der Bibliothek angebotene Bildungsprogramm läuft auf freiwilliger Basis, berichtete Al Saydali. »Es ist wichtig, das Bildungsprojekt verbindlich zu machen und vertraglich zu sichern. Es besteht ganz klar Handlungsbedarf: Wenn die Kompetenzen von Schule und Bücherei verbunden werden, können die Kompetenzen der Kinder gesteigert werden.« Die Bibliothek will Kindern helfen, mit Büchern umgehen zu lernen und Defizite im Bereich Lesen auszugleichen.
Im März wird verbindlich mit Veranstaltungen für die fünften Klassen der Realschule begonnen, dann sollen sie auf andere Schulen ausgeweitet werden. Die im Rahmen der Bildungspartnerschaft geplanten Aktivitäten können allerdings während der jetzt zur Verfügung stehenden Öffnungszeit der Stadtbücherei nicht abgewickelt werden. Darum soll für diese Maßnahme der Personaleinsatz von 30 auf 32 Wochenstunden erweitert werden. Der Ausschuss stimmte diesem Beschluss wie auch der Schaffung der Bildungspartnerschaft einstimmig zu.
Nach Angaben von Andrea Al Saydali entwickelt sich die Stadtbücherei auf gleichbleibendem Niveau. 1940 aktive Leser verzeichnete die Bibliothek in 2005, 609 von ihnen kommen aus der stärksten Lesergruppe der sechs bis 14-jährigen Mädchen. 277 neue Leserausweise wurden im vergangenen Jahr erstellt.
Der Bestand beläuft sich nach 786 Neuanschaffungen auf 15 622 Medien insgesamt, von denen die Jugendbuchabteilung mit 28 000 Medien den größten Bereich bildet. Die Ausleihzahl ging im Vergleich zum Vorjahr (62 000 Ausleihen) auf etwa 59 000 zurück. Dies sei jedoch auf die kürzeren Öffnungszeiten in 2005 zurückzuführen. Die Anzahl der Veranstaltungen hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Von den insgesamt 58 Terminen richteten sich 29 an Kinder. Sorgen bereitet Andrea Al Saydali lediglich die kleinste Lesergruppe der 14 bis 18-jährigen Jungen. »Es ist schwierig, sie zum Lesen zu motivieren. Viele finden Lesen uncool.« Das Programm der Bildungspartnerschaft biete die Möglichkeit, diesem Trend entgegenzuwirken.

Artikel vom 17.02.2006