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Krisenstab
tagt heute

Angst vor Vogelgrippe


Kreis Gütersloh (mdel). Nachdem auf der Insel Rügen mit dem Vogelgrippe-Virus infizierte Schwäne tot aufgefunden wurden, ist der Kreis Gütersloh in erhöhter Alarmbereitschaft. Bereits heute tritt der so genannte »kleine Krisenstab« zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Ihm gehören unter anderem Landrat Sven-Georg Adenauer, Kreisveterinär Dr. Bernhard Beneke und Dr. Wolfgang Schwentker vom Ordnungsamt des Kreises an. Mit 1800 Geflügelhaltern und mehr als vier Millionen Tieren zählt der Kreis Gütersloh zu den Geflügelhochburgen in Deutschland.
Die Aufstallungspflicht gilt bereits vom morgigen Freitag an und zwar für Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse. Tauben sind hiervon ausgenommen. »Wir empfehlen, das Geflügel sofort aufzustallen«, erklärt Dr. Bernhard Beneke.
Unter bestimmten Voraussetzungen dürfe Geflügel außerhalb von geschlossenen Ställen gehalten werden: wenn die Tiere unter einer nach oben dichten Abdeckung (Plane oder Ähnliches) und mit einer gegen das Eindringen von Vögeln gesicherten Seitenbegrenzung (Zaun, Gitter) gehalten würden. Dann müsse mindestens einmal im Monat eine klinische tierärztliche Untersuchung erfolgen. Zudem sei eine Anzeige beim Kreis zwingend erforderlich. Die entsprechenden Formulare seien im Internet unter www.kreis-guetersloh.de abrufbar. Sofern die Tiere weder in geschlossenen noch in den oben beschriebenen gesicherten Bereichen gehalten werden könnten, müsse eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden. Dies gehe zunächst formlos per Fax unter 0 52 41 / 85 13 35. »Nach jetzigem Wissenstand werden Ausnahmegenehmigungen nur für Gänse und Enten erteilt werden können«, schränkt Dr. Bernhard Beneke ein.
Besonders für die Züchter in den Geflügelhochburgen Rietberg und Verl kann die Aufstallungspflicht schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben. Problematisch ist die Vermarktung des Geflügels. »Wer kauft schon Tiere, um sie anschließend im Stall zu halten? Das ist nicht so einfach«, sagt Kreisveterinärdirektor Günter Brehs.

Artikel vom 16.02.2006