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Paderborner Streichkonzert
im Senne-Skulpturenpark

Demokratieverständnis in Sachen Hagebölling fragwürdig


Zum Demokratieverständnis der Paderborner Kommunalpolitker im Umgang mit dem Paderborner Bildhauer Wilfried Hagebölling schreibt dieser Leser:
Seit geraumer Zeit formiert sich in unserer Stadt ein immer deutlicher werdendes Murren über das Unvermögen unsers Bürgermeisters und seiner Helfer, angedachte und begonnene Großprojekte in irgendeiner sinnvollen Form auf den Weg zu bringen beziehungsweise fertigzustellen. Doch jetzt konnten sie sich zu einer ersten Entscheidung durchringen! Dem weit über die Grenzen Paderborns bekannten Bildhauer und Zeichner Wilfried Hagebölling wurde kurz und »demokratisch« in einer nicht öffentlichen Sitzung des Kulturausschusses mit den Stimmen der CDU die Erweiterung seines Skulpturengartens in Sennelager von derzeit 7000 auf beabsichtigte 9400 Quadratmeter gestrichen. Dabei schien alles in trockenen Tüchern, doch dass Herr Hagebölling nicht nur ein bekannter Künstler ist, sondern auch des öfteren ein unbequemer Mitbürger, der sich nicht scheut für künstlerische und politische Überzeugungen auch in den »Käfig« zu gehen, hat mit der Entscheidung natürlich nichts zu tun!
Bei den Mandatsträgern hatte sich wohl die Meinung gebildet, dass man bei einer mindestens zwölf Quadratkilometer großen Senne auf die Freigabe von 2400 Quadratmetern ( 40 mal 60 Meter) Feld-, Wald- und Wiesenlandes zu Gunsten Hageböllingscher Kunst dringend verzichten muss, könnte doch durch Scharen von Besuchern ein gerade als schätzenswert erkanntes Areal geschädigt werden! Und überhaupt, welch ein kleiner schwarzer Vogel mag sich denn schon auf eines dieser schrecklich modernen Kunstwerke setzen oder gar brüten?
LOTHAR A. JANSEN Restaurator und GaleristGrube 9 Paderborn

Artikel vom 21.02.2006