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Vom Zauberlied erlöst

90 Marienschüler erleben Mozart-Oper hautnah


Verl (fre). Nun, dass man am Ende einer Opernaufführung nicht unbedingt »Zu-ga-be, Zu-ga-be!« ruft, das werden die Mädchen und Jungen der vierten Klassen der Marienschule sicher noch lernen. Kindgerecht wurden sie indes am Dienstag in die bunte und schillernde Welt des Musiktheaters eingeführt. Passend zum 250. Geburtstag Mozarts nahm die Theateragentur »Papageno« sie mit in den Handlungsstrang des »Zauberers des Figaro«.
Es war keine reine Mozartoper, sondern, wie »Papageno«-Chef Christoph Reinecke den Kindern vorab erläuterte, ein »Pasticcio«, also eine Zusammenstellung mehrerer Opernstücke auch unterschiedlicher Komponisten. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Christine Klotz vom Förderverein, der die Aufführung finanzierte, erlebten 90 Schüler, wie spannend und faszinierend die Opernwelt sein kann.
Die Handlung: Rosina (Karin Börmgen, Sopran), die junge Frau des Conte (Christoph Reinecke, Tenor), wird vom bösen Zauberer Bartolo (Werner Hasselmann, Bass) in ein altes Weib verwandelt. Während Rosina versucht, sich mit ihrem Schicksal zu versöhnen, beraten die Freunde Conte und Figaro (Mike Beulich, Bariton) die Möglichkeiten, den Zauber rückgängig zu machen. Zu Hilfe kommt ihnen die Zofe Marzellina (Virginia Weidlich, Mezzosopran), die - von Figaro reichlichst umworben - zufällig auf eine alte Schatulle stößt, die mit der Lösung des Problems in Zusammenhang stehen könnte.
Immer wieder banden die Akteure die Kinder in die witzig-spritzige Handlung ein. So etwa, als sie gemeinsam das Zauberlied sangen, mit dem die Schatulle geöffnet wurde. Am Ende wurde der böse Zauberer Bartolo entmachtet und Rosina erhielt ihre ursprüngliche Schönheit zurück.
Das unmittelbare Erleben von Sängern, Kostümen, Bühnenbild und natürlich der Musik, die angewandten pädagogischen Gesichtspunkte und altersgerechten Formen bezüglich Sprache und Ausdruck machten die Handlung leicht nachvollziehbar. Pascal (10) etwa war sehr angetan »vom fröhlichen Ton der Musik«, während Sarah (10) der Figaro am besten gefiel, »weil der so viele Späße macht«. Und Daria (10) war ganz begeistert davon, dass alle Kinder aktiv in das Geschehen eingebunden wurden.
Das Ansinnen von »Papageno«, Kindern die Scheu vor den Formen des Musiktheaters zu nehmen, ging voll auf. Da gab es abschließend zu Recht viel Applaus und besagte »Zu-ga-be!«-Rufe.

Artikel vom 16.02.2006