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»Versorger halten fest an
Strategie hoher Gewinne«

Gaspreisverweigerer vermuten Fallstricke


Paderborn (pic). »Gaspreisverweigerer lassen sich nicht für dumm verkaufen«: Sprecherin Roswitha Köllner von der Initiative »Gaspreise runter« glaubt kaum, dass eine freie Wahl des Gasanbieters zum 1. April Versorger wie E.ON Westfalen Weser zu einer spürbaren Senkung der Gaspreise veranlasst. Die Öffnung für andere Wettbewerber bewertet Köllner als Versuch des »angeschlagenen E.ON-Konzern, wieder einmal mit Tricks sein zu recht ramponiertes Image zu verbessern«. Auf dem Gasmarkt werde sich nur etwas bewegen, wenn Verbraucher die »überhöhten Preise nicht mehr akzeptieren und nicht bezahlen«.
Die Öffnung des Gasmarktes im Paderborner Land habe E.ON Westfalen Weser im Übrigen nicht als »Vorreiter für Wettbewerb in der Energiewirtschaft« betrieben. Sie sei vielmehr ein Zugeständnis an das Bundeskartellamt. Damit entgehe E.ON einem Missbrauchsverfahren wegen zu hoher Gaspreise. Der Schritt von »E.ON und Konsorten« mache deutlich, dass die Gaspreise deutlich überhöht seien. An der Taktik, die Kunden weiterhin für dumm zu verkaufen und hinters Licht zu führen, habe der Versorger nichts geändert. E.ON werde auch weiterhin die Strategie hoher Gewinne fahren. Köllner misstraut einem freuen Wettbewerb. Sie fürchtet, dass die großen Energiekonzerne bei den Verhandlungen mit der Bundesnetzagentur günstige Konditionen aushandelten und »entsprechende Fallstricke« einbauten.
E.ON Westfalen Weser hatte mit anderen Energiekonzernen die Öffnung des Gasmarktes zum 1. April angekündigt. Die Initiative »Gaspreise runter« kämpft weiterhin gegen hohe Gaspreise. Mehrere tausend Gaskunden verweigern die Zahlung der Erhöhungsbeträge und erwarten den Ausgang eines Prozesses am 6. April am Kartellgericht in Dortmund.

Artikel vom 16.02.2006