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»Rendezvous-Haltestelle«
auf dem Busbahnhof

Gutachten bestätigt: Papendiek bester Standort für ZOB

Von Erwin Eisfeld
Lübbecke (WB). Der Busbahnhof in Lübbecke bleibt am Papendiek. Ob allerdings in der heutigen Form, scheint eher unwahrscheinlich. Ob, wann und wie der ZOB umgestaltet werden soll, bleibt weiteren Beratungen vorbehalten. Zu diesem Ergebnis kam gestern Abend der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung der Stadt Lübbecke.

Einem Auftrag der Stadt folgend, hat die Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück ein Gutachten angefertigt. Unter dem Titel »Untersuchung zur Bewertung von Lage und Größe der zentralen Verknüpfungshaltestelle in der Stadt Lübbecke« haben die beiden Dipl. Geographen Markus Wiening und Harald Schulte gestern Abend ihr Gutachten vorgestellt.
Das Ergebnis im Kern: mögliche Alternativstandorte für einen Busbahnhof (Bahnhof, Gänsemarkt, Marktplatz, Amtsgericht) hätten zu viele Nachteile (kostenintensive Umbauten, zu weit von der Innenstadt entfernt, bis zu 70 000 Euro Erhöhung der Betriebskosten für Busunternehmer). Folglich wurden diese Varianten verworfen. Und zwar zugunsten einer Umgestaltung des heutigen Busbahnhofs in eine überdachte »Rendezvous-Haltestelle«, die acht Omnibussen Platz bietet. Platziert werden könnte der neue ZOB beispielsweise im nördlichen Bereich, und zwar auf ca. einem Drittel der heutigen Fläche.
Die Zwei-Drittel-Restfläche könnte dann - und das war offensichtlich der Beweggrund für die Gutachtenerteilung - für neue Geschäftsansiedlung, so genannten »Frequenzbringern«, zur Verfrügung gestellt werden. Nur: sowohl Investoren als auch »Frequenzbringer« gibt es derzeit noch nicht, bestätigte Verwaltungsmitarbeiter Pöttger. Darüber soll in zwei Wochen bei der nächsten Ausschussitzung auf Nachfrage von Dieter Schweppe (FDP) gesprochen werden.
Im Ausschuss stieß das Gutachten auf unterschiedliche Resonanz. Insbesondere die angedachte Verlegung des Taxistandes auf den nördlichen Parkstreifen Niederwall löste Bedenken aus. Rolf-Wilhelm Tiemeyer (CDU): »Dass der ZOB am Papendiek bleiben soll, ist nichts Neues. Wir sollten dabei auch das Parkhaus West positiv beurteilen.« Eine Überarbeitung des Busbahnhofes ja, für Weitergehendes sah Tiemeyer keinen aktuellen Handlungsbedarf.
Jürgen Rohleder (SPD) begrüßte die gutachterliche Empfehlung, wonach der alte auch der beste Standort ist. Im Falle einer Umgestaltung hatte er jedoch Bedenken hinsichtlich des Platzangebotes, insbesondere auch wegen des starken Schülerverkehrs. Und für Manfred Muth (SPD) war klar: »Die Untersuchung hat das erbracht, was wir uns erhofft haben.« Eine Umgestaltung wäre dann der zweite Schritt, doch darum ginge es heute noch gar nicht.

Artikel vom 16.02.2006