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Unis nur für Privilegierte?

»Kontra« Gebühren


Paderborn (be). Mit der Besetzung des Rektorates reagierten gestern Studierende gegen die Einführung von Studiengebühren. Eine erste Umfrage unter ihnen führte zu unterschiedlichen Aussagen. »Ich bin sauer. Es ist unfair, dass die große Masse der Studenten nicht gefragt wurde. Mit vier Studentenvertretern im Senat - insgesamt gibt es dort 23 Stimmberechtigte - haben wir nur eine bescheidene Möglichkeit mitzubestimmen«, so Lehramtsstudent Kolja Heins (23). Für die Einführung sprach sich BWL-Student Christian Lohoff (24) aus, forderte aber einen vernünftigen Einsatz des Geldes. »Gebühren sind nur sinnvoll, wenn die Einnahmen der Uni direkt zufließen«, sagte Lohoff. Gleichzeitig dürften die Zuwendungen, die vom Land NRW an die Hochschulen gezahlt werden, nicht gestrichen werden. Die Studentin der Kulturwissenschaft, Judith Wedderwille (23), sieht die Forderungen als völlig übertrieben an: »Maximal können 500 Euro gefordert werden«, empörte sie sich. Dieser Betrag sei für viele Studenten nicht zu leisten. »Damit kommen nur noch Privilegierte an die Uni«, fügte sie hinzu. Notfalls werde man das Rektorat bis Ostern besetzen, versicherte Jennifer Menge vom Protestbüro.

Artikel vom 16.02.2006