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Basis bleibt
die Gemeinde

Versammlung in Lippinghausen

Von Mathis Vogel
Hiddenhausen-Lippinghausen (HK). Kürzungen und Streichungen machen dieser Tage auch vor der evangelischen Kirche in der Region Hiddenhausen keinen Halt. Bis zum Jahr 2010 sollen die Pfarrstellen in der Gemeinde von derzeit sechs auf fünf gekürzt werden. Damit einher geht der Vorschlag des Kirchenkreises, die Pfarrbezirke zu reformieren.

Am Montag lud das Presbyterium der Kirchengemeinde Lippinghausen zu einer Dikussionsrunde zum Thema »Die Zukunft der Hiddenhauser Pfarrbezirke« ins Bürgerhaus Lippinghausen.
Diese Reform könne viele Gesichter haben, berichtete Diakon Friedrich Wilhelm Brühöfener. Zwei Modelle stellte er dabei in den Vordergrund: Zum einen die vom Kirchenkreis in die Diskussion gebrachte Variante der Zusammenlegung aller Pfarrbezirke zu einem großen Bezirk. Noch verwalten die Presbyterien von Hiddenhausen, Lippinghausen, Eilshausen, Oetinghausen und Schweicheln-Bermbeck-Sundern ihre Bezirke souverän und darin erkennt Brühöfener auch ein Manko dieses Vorschlages. Zwar wäre die Durchsetzungsfähigkeit eines großen Bezirkes und damit auch einer zentralen Verwaltung größer, jedoch würden die einzelnen Gemeinden an Gewicht verlieren. Besonders die Lippinghauser, die die geringste Zahl an Gemeindegliedern stellen, würden in einem gemeinsamen Rat nur noch ein schwaches Stimmrecht haben. Darum bevorzugt Brühöfener ein Modell, welches die Selbstverwaltung der Pfarrbezirke bestehen lässt, indem kleinere Bezirke - so wie Lippinghausen - Aufgaben aus den größeren Bezirken übernehmen. »Wenn Pfarrstellen wegfallen, müssten eben einzelne Pfarrer mehrere Gottesdienste geben, wie heute im größten Hiddenhauser Pfarrbezirk Schweicheln-Bermbeck-Sundern schon üblich«, erklärte Brühöfener und bezeichnete diese Praxis als »basisnah«.
Angesichts der drohenden finanziellen Kürzungen kam auch die Frage auf, was man sich als Gemeinde noch leisten könne und vor allem, welche Institutionen dazu beitrügen, das Gemeindeleben aufrecht zu erhalten.
Dazu wurden auch Meldungen aus anderen Kirchenkreisen über Entlassungen von Jugendwarten und Absetzungen von Kirchenmusik diskutiert. In Lippinghausen ist die Kirchenmusik im Gottesdienst schon heute nur durch eine halbe Stelle und einem zusätzlichen Vertretungsdienst gewährleistet.
Da das vom Ausschuss beratene Modell von den Presbyterien angenommen werden muss, einigten sich die etwa 40 Besucher in Lippinghausen darauf, die Thematik »sacken« zu lassen und zu einem späteren Zeitpunkt mit den Presbytern erneut zu sprechen.

Artikel vom 15.02.2006