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Mehr Schatten als Licht bei Geflügelzüchtern

Vogelgrippe bereitet Vereinsmitgliedern Probleme

Lübbecke (ko). Der Lübbecker Geflügelclub lud am Samstag zu seiner traditionellen Jahreshauptversammlung. Im Vereinslokal Wiehenkrug galt es, ein Jahr Revue passieren zu lassen, dass mehr Schatten als Licht hatte.

»Es war wirklich kein Jahr wie jedes andere für den Lübbecker Geflügelclub. Und mit Blick auf die Zukunft kann der Verein auch nur mehr hoffen, als selbst handeln«, so Vorsitzender Karl-Wilhelm Schwarze. Grund für seine Traurigkeit: Der Lübbecker Geflügelclub richtete aufgrund der Vogelgrippe keine Schau aus. Zudem ist die Mitgliederzahl unter die Messlatte von 100 gesunken.
»Bekanntlich hatte sich der Lübbecker Geflügelclub um die Ausrichtung der Bezirksverbandsschau 2005 in der Festhalle Kemner in Fabbenstedt beworben und auch den Zuschlag erhalten«, berichete Schwarze rückblickend. »Da wir als kleinerer Verein nicht zwei für uns große Veranstaltungen in einem Jahr durchführen können, haben wir für 2005 unsere Ortsschau ausfallen lassen, um alle Kraft in die Vorbereitungen der Bezirksverbandsschau investieren zu können. Abgesehen davon hätten wir auch unseren Sponsoren die Doppelbelastung nicht zumuten wollen, da bekanntlich der weitaus größte Teil der Tombola von einheimischen Firmen, Gönnern und Freunden des Lübbecker Geflügelclubs gestiftet wird«, so Schwarze weiter.
Eine Woche vor der Bezirksschau kam dann die niederschmetternde Nachricht von der Absage der Schau durch den Bezirksvorstand im Einvernehmen mit dem Veterinäramt Minden. Grund waren Vorsorgemaßnahmen wegen der Vogelgrippe. Die ganze Arbeit war vergebens. Zudem blieben Einnahmen aus. Bei all dem betonte Schwarze aber, dass Behörden und Dachverbände richtig gehandelt hätten: »Der Erhalt der vielfältigen Hühner- und Taubenrassen hat absoluten Vorrang vor wirtschaftlichen Erwägungen.« Für das laufende Jahr hofft der Lübbecker Geflügelclub auf eine bessere Ausstellungssaison mit hoffentlich wieder einer Schau.
Mit Blick auf die Mitgliederzahl stellte Schwarze fest, dass diese erstmals sei 1978 wieder unter 100 gesunken ist. »Wir zählen 99 Senioren und fünf Jugendliche in unseren Reihen. Und wie in vielen anderen Vereinen auch, so betonte Schwarze auch hier: »Es sollte sich vielleicht jeder einmal Gedanken machen, wie man in der Rassegeflügelzucht und damit auch beim Lübbecker Geflügelclub neue Freunde gewinnen kann.«
Einen Rückgang verbuchte er nämlich auch bei den Monatsversammlungen sowie kameradschaftlichen Veranstaltungen. In seinen Eingangsworten der Versammlung betonte Schwarze nicht ohne Grund: »Die Liebe zum Tier, die Förderung der Rassegeflügelzucht und die Pflege der Kameradschaft unter allen Geflügelzüchtern, insbesondere in unseren eigenen Reihen, bilden das Rückgrat des Lübbecker Geflügelclubs.«
Doch es gab auch Positives: Höhepunkt waren wie in jedem Jahr Ehrungen treuer Mitglieder. Die hohe Anzahl der zu Ehrenden, die Karl-Wilhelm Schwarze vorlagen, zeigten dem Vorsitzenden, dass die Mitglieder eine langjährige Treue zu ihrem Verein auch über schwierige Zeiten hinweg hegen, was der Verein sehr zu schätzen weiß. Und so verlieh der Lübbecker Geflügelclub die Vereinsnadel in Gold für 25 Jahre Mitgliedschaft an Klaus Heinrich, WilhelmThies, Uwe Franzrahe, Uwe Schwengel und Olaf Fischer. Die Vereinsnadel in Silber für 15 Jahre Mitgliedschaft ging an Heinrich Büttemeyer.
Die Teilwahlen zum Vorstand ergaben, wie auch nicht anders erwartet keine Veränderungen. Einstimmig wurden Heinz-Wilhelm Hucke in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender, Gerhard Schwengel als Schriftführer sowie Gerhard Haake als Beisitzer gewählt.

Artikel vom 15.02.2006