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Als Liz Taylor zur Traumfrau wurde

Aufsteigerdrama »Ein Platz an der Sonne« mit Montgomery Clift bekam 1952 sechs Oscars

3sat, 22.25 Uhr: Zwei Mal wurde Theodore Dreisers Roman »Eine amerikanische Tragödie« von 1925 in Hollywood verfilmt.

Nachdem Josef von Sternbergs Leinwandversion von 1931 an den Kinokassen floppte, waren die Paramount-Studios zunächst kaum für einen zweiten Versuch zu gewinnen. Doch George Stevens, damals als Regisseur sehr erfolgreich, stimmte die Filmbosse um - und landete einen Volltreffer. Kritik und Publikum feierten seine Verfilmung unter dem Titel »Ein Platz an der Sonne«. 1952 bekam der Streifen mit der blutjungen Elizabeth Taylor sechs Oscars, darunter für die beste Regie und das beste Drehbuch.
Der Kultursender 3sat zeigt das Werk heute in seiner Reihe »Traumfrauen«. Die Traumfrau dieses Filmes war die bei den Dreharbeiten gerade 18 Jahre alte Elizabeth Taylor. Weil ihm die Technicolor-Farben zu fröhlich waren, drehte Stevens das Drama kurzerhand in Schwarzweiß - was im Hollywood der 50er-Jahre eigentlich nicht mehr angesagt war.
Es ist die Geschichte von George Eastman (Montgomery Clift), Spross einer armen Predigerfamilie, und seinem sozialen Aufstieg. George hat zwar reiche Verwandte, aber sein Onkel Charles (Herbert Heyes) will ihm nicht mit Geld unter die Arme greifen. Er gibt ihm jedoch die Chance, sich in seiner Firma hochzuarbeiten.
George legt sich kräftig ins Zeug und steigt bald eine Stufe nach der anderen auf. Er verliebt sich in die Arbeiterin Alice (Shelley Winters), deren Zuneigung ihm über manche Krise hinweg hilft. Dann aber lernt er die ebenso schöne wie reiche Angela Vickers (Elizabeth Taylor) kennen. Sie ist nicht nur die Frau seiner Träume, sondern will ihn auch heiraten. Doch Alice erwartet ein Kind von George und will ihn nicht aufgeben. Als er keinen anderen Ausweg aus seinem Dilemma mehr sieht, denkt er an Mord. Er macht mit Alice einen Wochenendausflug zu einem See, auf dem es schon wiederholt Bootsunfälle gegeben hat...
Regisseur George Stevens (1904 - 1975) war einer der profiliertesten Regisseure Hollywoods. Nach Einschätzung von Kritikern schuf er eine Reihe wegweisender Werke, zu denen auch »Ein Platz an der Sonne« gehört.Hier fielen besonders die Nahaufnahmen und seine Schnitttechnik mit langsamen Übergängen auf. Stevens erhielt einen zweiten Regie-Oscar für »Giganten« (1956), in dem ebenfalls Elizabeth Taylor (neben James Dean und Rock Hudson) die Hauptrolle spielte.

Artikel vom 16.02.2006