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Sicherheitsdienst bewacht Supermärkte

Bünder Unternehmen schützt Neukauf in Spenge und Jibi in Westerenger vor Überfällen

Spenge/Enger/Bünde (-gl-). Die Lebensmittelmärkte reagieren jetzt auf die Raubüberfallserie: Nicht mehr die Mitarbeiter bringen die Tageseinnahmen zu den Banken, sondern der Bünder Sicherheitsdienst Sipro, Inhaber Nadine und Siegfried Prohart, übernimmt diese Kurierfahrten. Und nicht nur das: Bei Dienstantritt in den Morgenstunden wie auch bei Schließung der Märkte sorgen Sipro-Mitarbeiter unter anderem in Spenge und Westerenger für die Sicherheit der Beschäftigten.
»Zudem sind unsere Mitarbeiter auch tagsüber nach einem ausgeklügelten Konzept in den Märkten in Uniform oder in Zivil vertreten«, verriet jetzt Siegfried Prohart. Anfragen von weiteren Märkten, die in dieses Sicherheitsnetz eingebunden werden wollen, liegen bereits vor.
Seit Dezember vergangenen Jahres sind vier E-Neukaufmärkte in der Region überfallen worden, und zwar am 19. Dezember in Spenge, am 31. Januar in Westerenger, am 3. Februar in Bruchmühlen und am Montag in Ennigloh. Da die Polizei in allen Fällen die gleiche Vorgehensweise der Räuber feststellte, vermutet sie einen Zusammenhang zwischen den Taten, schließt auf eine Tätergruppe, die diese Überfälle verübte. »Die Mitarbeiter fühlen sich nicht mehr sicher, verweigern das Wegbringen der Tageseinnahmen zu den Banken und Sparkassen«, erklärte Prohart.
Die Marktleiter, die in allen Fällen selbstständige Unternehmer sind und ihre Märkte nach dem Franchise-System führen, wollten die vor den Raubfällen bestehende Sicherheit wieder herstellen. »Wir betreuen jetzt die vier Märkte in Westerenger, Spenge, Bruchmühlen und in Ennigloh sowie zwei weitere in Löhne. Zudem wollen andere Marktleiter in unser Sicherheitsnetz einsteigen. Mit etwa 20 Kräften sind wir Tag und Nacht unterwegs«, sagte Prohart, der ständig mit im Einsatz ist.
Die jetzt übernommenen Aufgaben machen es aber auch erforderlich, dass die Sipro-Mitarbeiter bewaffnet sind. »Sollte etwas passieren, dann müssen wir uns ja auch wehren können«. Die Einnahmen werden jetzt aber nicht nur einmal am Tag, und zwar nach Geschäftsschluss abends, zu den Geldinstituten gebracht, sondern auch tagsüber nehmen die Sicherheitsbediensteten Geldbomben entgegen und bringen sie zu den Tresoren. Ganz wichtig ist: Der Marktleiter händigt nur den Sicherheitsbediensteten Gelder aus, die Sipro-Chef Prohart ihm vorher vorgestellt hat.
»Niemandem sonst werden Geldbomben ausgehändigt. Das gehört zu unserem Konzept«, betont Prohart. Mehr Sicherheit auch für alle Mitarbeiter: Morgens beim Betreten des Marktes nehmen Sicherheitskräfte Aufstellung ebenso wie beim Verlassen abends. Für den Sipro-Sicherheitsdienst eine Herausforderung, »öffnen und schließen die Märkte doch zur gleichen Zeit. Dieses Problem haben wir im Griff«, sagt Prohart.

Artikel vom 15.02.2006