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»Soll die Einrichtung
verhindert werden?«

Förderverein kritisiert Gemeindebrief an Eltern

Westrup (WB). Beim Thema »Offene Ganztagsgrundschule« übt der Förderverein für die Grundschule Westrup in einer Stellungnahme Kritik an Bürgermeister Ekkehardt Stauss und Schulamtsleiter Klaus Schumacher. Anlass ist ein Informationsbrief der Gemeinde an die Eltern. Fördervereinsvorsitzender Wilhelm Riesmeier schreibt:

»Mit aller Macht versuchen offensichtlich Ekkehardt Stauss und Klaus Schumacher von der Stemweder Gemeindeverwaltung zu verhindern, dass in Westrup eine Offene Ganztagsgrundschule entsteht. Diesen Eindruck gewinnt man, wenn man den ÝDrohbriefÜ liest, den die Eltern vergangene Woche bekommen haben, die ihre Kinder zur Offenen Ganztagsgrundschule anmelden können.
Da wird von Elternbeiträgen in Höhe von 2 520 Euro pro Kind und Jahr geschrieben, zuzüglich Extra-Kosten bei einer Betreuung in den Ferien, eine tägliche ÝZwangsÜteilnahme bis mindestens 15 Uhr usw. usw.
Das alles soll offenbar dazu dienen, dass nicht genügend Eltern ihre Kinder anmelden und somit die von der Verwaltung geforderte Mindestzahl von 22 Kindern nicht erreicht wird.
Zur Erinnerung: Der Schul- und Kulturausschuss hat in seiner letzten Sitzung am 25. Januar 2006 beschlossen, einen sozial gestaffelten Elternbeitrag bis maximal 100 Euro pro Monat zu erheben! Die Zahlen in dem Schreiben der Gemeindeverwaltung stimmen also nicht.
Kosten für die Mittagsverpflegung sind nur dann zu entrichten, wenn das Kind an der Verpflegung teilnimmt und dann auch nur in der anfallenden Höhe. In Lübbe-cke sind für das Mittagessen etwa zwei Euro zu zahlen (siehe Informationsblatt der Offenen Ganztagsgrundschule Im Kleinen Feld). Wo und zu welchen Konditionen das Mittagessen bezogen wird, entscheiden die Eltern gemeinsam mit dem Träger.
Auch hier sind die Zahlen in dem Schreiben von Herrn Schumacher und Herrn Stauss also falsch.
Kein Kind kann von der Gemeindeverwaltung gezwungen werden, jeden Tag bis mindestens 15 Uhr an der Betreuung teilzunehmen. Es ist ein freiwilliges Angebot und keine Schulpflichtveranstaltung, daher auch der Name Offene Ganztagsgrundschule. Auch hier sind die Angaben in dem gemeindlichen Schreiben also nicht zutreffend.
Vor diesem Hintergrund, und damit die Kinder auch weiterhin ein verlässliches Betreuungsangebot wahrnehmen können, hat der Förderverein für die Stemweder Grundschule Westrup entschieden, sich als Träger für die Offene Ganztagsgrundschule in Westrup anzubieten. Die Betreuung könnte dann in dem seit Jahren bewährten Rahmen und mit dem bewährten Personal - so wie es die Eltern seit Jahren mit vollster Zufriedenheit gewohnt sind - fortgeführt werden.
Wir bitten daher alle interessierten Eltern, an dem Informationsabend in der Grundschule Westrup am kommenden Donnerstag, 16. Februar, von 20 Uhr an teilzunehmen.« Auf die Stellungnahme reagierte gestern Ekkehardt Stauss, siehe Bericht rechts:

Artikel vom 15.02.2006