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Mit Motorsäge und Häcksler
Amphibien Raum schaffen

Projekt der Biologischen Station in Ziegeleigrube

Bünde-Ennigloh (eic). Erdkröten, Molche und andere Amphibien haben es im Teich an der Ziegeleigrube Ennigloh derzeit nicht leicht. Giftige Faulgase, die sich am Grund des verschlammten und mit Laub verdreckten Gewässers entwickeln, reduzieren die Population.

Zudem erreicht aufgrund der dichten Bewaldung kaum ein Lichtstrahl den Boden des anliegenden Waldes, der sich seinen Bewohnern deshalb als alles andere als ein Paradies präsentiert.
»Die Beschattung ist so massiv, dass wir das Gebiet beforsten müssen«, beschreibt Gabriele Potabgy von der Biologischen Station Ravensberg das Problem. Um der heimischen Tierwelt der seit 1994 als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Grube wieder auf die Beine zu helfen, machen sich Mitarbeiter der Station gemeinsam mit Arbeitern der Kirchlengeraner »Euwatec« gGmbH nun daran, ein gut eineinhalb Hektar großes Gebiet abzuholzen. Circa fünf Wochen sollen die Arbeiten dauern, bis schließlich wieder eine ausreichend große Freifläche geschaffen wurde, um ein langsames Nachwachsen zu ermöglichen. Geschont wird lediglich der Hang entlang des Bahngleises, um einen natürlichen Lärm- und Sichtschutz zu erhalten.
Unter den gefällten Bäumen befinden sich auch zahlreiche Fremdhölzer, die in den heimischen Wäldern eigentlich nichts zu suchen haben. »Einige Arten haben sich im Laufe der Zeit selbst angesiedelt« erklärt Gabriele Potabgy.
Von langer Dauer wird der Erfolg der Freilegung jedoch nicht sein, das ist den Naturschützern sehr wohl bewusst. »Auch die Stümpfe treiben wieder aus«, weiß Gabriele Potabgy, weshalb man um ein Nachschneiden nicht herum kommen wird. Eine Entschlammung des Teiches sei indes aus Kostengründen leider nicht möglich. Trotzdem hoffen die Biologen, dass sich das Gewässer auf natürliche Weise erholen wird, wenn erstmal die Belastung durch einfallendes Laub und dessen Verwesung verringert wird.

Artikel vom 14.02.2006