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»Bielefelder Süden hinterm Berg?«


Zur Diskussion um die Einsparung bei den Bezirksämtern nimmt Wilfried Bobe Stellung.

Ist der Bielefelder Süden »hinterm« Berg? Die Stadt Bielefeld ist hoch verschuldet, der Haushalt nicht verfassungskonform, die finanzielle Handlungsfähigkeit auf ein Minimum reduziert. Dringend notwendige Sanierungsvorhaben und Investitionen, zum Beispiel im Schul- und Kindergartenbereich, können nicht verwirklicht werden. Es ist notwendig, Einsparmöglichkeiten in allen Bereichen auszuloten und unverzüglich umzusetzen.
Von der zaghaften Umstrukturierung der einzelnen Bezirksämter sind etwa 0,5 Prozent der Bielefelder Bürger direkt betroffen, sie bringen dem Stadtsäckel aber 750.000,-- Euro pro Jahr ein. Geld, welches sinnvoll für andere gesellschaftliche Zwecke eingesetzt werden könnte. »Gestalten statt verwalten« kann nur eine finanziell unabhängige Kommune. Neuverschuldungen müssen verhindert, Altschulden abgebaut werden. Es ist unverantwortlich, den nachfolgenden Generationen unsere Schulden zu vererben. Ist diese Erkenntnis bei einigen Bürgern im Bielefelder Süden noch nicht angekommen?
Jeder Bürger sollte sich kritisch fragen, wie oft er in der Woche, im Monat oder im Jahr die Dienste eines Bezirksamtes - nicht der Bürgerberatung - in Anspruch nimmt. Schildesche und Stieghorst haben seit über dreißig Jahren keine Bezirksämter, und erfreuen sich trotzdem eines pulsierenden Gemeindelebens und reibungslos funktionierender Vereine. Leben wir im Bielefelder Süden wirklich »hinterm« Berg? »Glücklich ist, wer seine Wünsche in das rechte Verhältnis zu seinen Mitteln zu bringen vermag.« (Pestalozzi)

Wilfried Bobe
BIELEFELD

Artikel vom 14.02.2006