15.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kleine Gruppen sind sicher

Brandschutz im Märchenmuseum Schritt für Schritt


Bad Oeynhausen (hil). Die Stadtverwaltung arbeitet derzeit an einer Lösung dafür, das Märchen- und Wesersagenmuseum möglichst kurzfristig wieder zu öffnen - obwohl die Auflagen der Brandschutzexperten nicht umgesetzt worden sind. Der Technische Beigeordnete Hartmut Scharbius hat jüngst in der Sitzung des Kulturausschusses den Vorschlag gemacht, die Benutzung des Hauses einzuschränken - das heißt: Für wenige Besucher, bis zu fünf, sei die Sicherheit gewährleistet.
Das Protokoll der Brandschau vom September vergangenen Jahres beinhaltet, dass in der Villa Baehr unter anderem Feuerschutztüren, eine Brandmeldeanlage, schwer entflammbare Teppiche und Wandanstriche sowie ausgewiesene Fluchtwege im Treppenhaus fehlen würden.
In den 30 Jahren seit Gründung des Museums hatte es diese Schutzmaßnahmen nicht gegeben. Weil Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann den Schutz der Besucher nun nicht mehr gewährleistet sah, hatte er kurzerhand das Haus geschlossen. Die Mitarbeiter, Leiterin Dr. Hanna Dose und ihr Team, haben dort jedoch ihre Arbeitsplätze behalten.
Ein offizieller Auftrag, das Brandschutzprotokoll abzuarbeiten, liegt derzeit im Rathaus nicht vor. Allerdings müssen die Politiker in der Ratssitzung am Mittwoch, 22. Februar, über den Haushalt 2006 abstimmen - und in dem sollen die Mittel für die baulichen Maßnahmen eingestellt werden. Voraussichtlich wird es eine fünfstellige Summe sein müssen, jedoch wird man in mehreren Bauphasen die Brandschutzauflagen erfüllen. Ob sämtliche Sicherheitsvorkehrungen noch in diesem Jahr ausgebaut werden, ist bislang nicht entschieden. Die Schwierigkeit besteht nämlich darin, Umbauten in Einklang mit den Auflagen der Denkmalschutzbehörde vorzunehmen. Da könnte es zum Beispiel problematisch werden, dicke Stahltüren zu installieren.
Der Personenschutz aber hat bei allen Entscheidungen absolute Priorität. Bei Eintritt von kleinen Besuchergruppen bestünde im Ernstfall keine Sorge - sie könnten sich aus der ersten Etage entweder, wenn noch möglich, über das Treppenhaus retten oder auch auf dem Balkon auf die Feuerwehr warten. Sich aus dem Erdgeschoss in Sicherheit zu bringen, scheint gar kein Problem zu sein. Mehr Besucher, zum Beispiel zu Kindergeburtstagen oder angemeldete Gruppen, könnten das Märchenmuseums jedoch ohne den vorgeschriebenen Brandschutz zum jetzigen Zeitpunkt nicht nutzen.

Artikel vom 15.02.2006