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»Bildend und belebend«

Turnergesangverein feierte 125. Geburtstag

Gütersloh (kh). »Woher habt ihr gewusst, wovon ich heute Nacht geträumt habe?«, freute sich Chorleiter Wolfram Roßmeier über das Dirigentenpult, das der Turnverein als Geschenk mitgebracht hatte. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Turnergesangvereins feierten die Sänger und ihre Gäste am Samstag mit einem gemütlichen Frühstück in der Stadthalle.

Werner Niewöhner, erster Vorsitzender des Turnergesangsvereins, dankte allen Sängern für die von ihnen geleisteten Beiträge. Da sich niemand ein Leben ohne Musik vorstellen könne, rief er seine Sangesbrüder dazu auf, auch in Zukunft an dem Liedsatz »Das Lied beherrscht die ganze Welt, weil es die Menschheit aufrecht hält« festzuhalten.
»Es verlangt viel Stehvermögen, nach so langer Zeit noch so einen guten Eindruck zu machen«, gratulierte der erste Vorsitzende des Turnvereins, Jörg Balk. Eigentlich wäre es ein Anachronismus, einen Chor im Turnverein zu haben, aber dieser sei für den Verein unersetzlich, hob Balk hervor. Er würdigte insbesondere den Einsatz der Sänger bei zahlreichen Aufgaben im Verein sowie deren Unterstützung bei Großveranstaltungen. Aber, so mahnte er, der Chor müsse darauf achten, dass er nicht älter, sondern jünger werde. Als Ziel gab Balk eine Senkung des Alterdurchschnitts von zehn Jahren innerhalb der nächsten fünf Jahre vor.
Als einen Träger des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in der Stadt würdigte auch Bürgermeisterin Maria Unger den Chor, der ein »ungemein bildendes und belebendes Element« sei. Von den Bürgern würde der Chor, dessen Wirken nachhaltige Spuren hinterlassen habe, als Bereicherung empfunden. Die Glückwünsche des Kreises Gütersloh überbrachte die stellvertretende Landrätin, Ulrike Boden. Der Kreis brächte der kulturellen Arbeit der Chöre, die viel Engagement und ehrenamtlichen Einsatz leisteten, eine hohe Wertschätzung entgegen. Chormusik sei ein Stück Lebensqualität, so Boden. Auch sie wünschte den Sängern, dass genügend Jugendliche nachrückten, um die Tradition zu bewahren, die den Kreis so lebens- und liebenswert mache.

Artikel vom 14.02.2006