14.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schwarze Tinte nicht gleich schwarze Tinte

Zwei 13-jährige Realschüler erforschen farbliche Zusammensetzung verschiedener Stoffe

Von Jörn Petring (Text und Foto)
Bünde (BZ). Lange haben sie für ihr Projekt geforscht und Recherchen angestellt. In wenigen Tagen, am 18. Februar, ist es endlich soweit. Dann können die Nachwuchsforscher Maximilian Blase und Jonas Kliegel, Schüler der Realschule Bünde- Nord ihre Ergebnisse im Rahmen der Veranstaltung »Jugend forscht« in Herford präsentieren.

Filterpapier war das wichtigste Material mit dem sich die beiden 13-Jährigen in den vergangenen Monaten beschäftigten. Ihr Ziel war es, die farbliche Zusammensetzung verschiedener Stoffe mit Hilfe einer Chromatographie zu erforschen. »Besonders auf die Zusammensetzung von schwarzer Tinte haben wir uns konzentriert«, erklärte Maximilian. Schon bald machten die Jungforscher interessante Entdeckungen. Mit Hilfe verschiedener Laufmittel wie Aceton und Wasser analisierten die Achtklässer Tinte herkömmlicher Kugelschreiber. Ihr Ergebnis: Hersteller scheinen im Laufe der Zeit die chemische Zusammensetzung der Tinte zu verändern. Während das ältere Modell eines namhaften Tintenschreibers mit schwarzer Tinte - die aus fünf verschiedenen Farben zusammengerührt war - bestand, kam ein neueres Modell des gleichen Produzenten nur noch mit drei Farben zur Herstellung einer schwarzen Tinte aus. »Schwarz lässt sich aus verschiedenen Grundfarben zusammenmischen. Wir vermuten, der Hersteller hat die Zusammensetzung verändert«, erklärten sich die beiden Schüler die unterschiedlichen Ergebnis der Chromatographie.
Das Prinzip der Chromatographie erklärten die Schüler mit Leichtigkeit: »Es gibt verschiedene Arten der chromatographischen Analyse. Unser Verfahren ist recht simpel. Auf weißem Filterpapier tragen wir eine Probe des zu untersuchenden Stoffes auf. Dann lassen wir Wasser durch das Papier ziehen. Was anfangs nur ein runder Kreis aus schwarzer Tinte ist, verläuft immer weiter zu einem Klecks in bunten Farben.«
Das Projekt »Jugend forscht«, an dem die beiden Schüler außerhalb des regulären Chemieunterrichtes teilnehmen, faszinierte die beiden schon lange. Während in diesem Jahr zunächst Grundlagenforschungen dargestellt werden sollen, möchte sie spätesten im nächsten Jahr tiefer mit der Materie vertraut sein. »Auch dann können wir uns wieder eine Teilnahme am Wettbewerb vorstellen«, sagte Jonas. Jetzt wollen sich die Schüler gemeinsam mit Chemielehrerin Dr. Stefanie Guntenhöner aber zunächst voll und ganz auf die Ausstellung am kommenden Samstag konzentrieren. Die nächsten Tage sollen genutzt werden, um letzte Details der farbenfrohen Präsentation zu planen.

Artikel vom 14.02.2006