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Da war der Oberst wieder komplett

Wertvoller Stern als Zeichen des Amtes wird seit 100 Jahren getragen

Paderborn (WV). Als der Vorstand des Paderborner-Bürger-Schützenvereins von 1831 im Jahre 1905 die heute noch getragene Königskette in Auftrag gab, stiftete dazu passend Bischof Wilhelm Schneider (1900 bis 1909) einen Stern für den jeweiligen Oberst. Vor 100 Jahren wurde er zum ersten Mal getragen.

Bischof Schneider überreichte persönlich dem damaligen Oberst Hans Sandhage den Stern. Der PBSV dankte Bischof Wilhelm Schneider, der auch 30. Ehrenmitglied des Vereins war, für sein Engagement noch im Jahre 2000: Er stiftete die heute über Schneiders Grab angebrachte Gedenkplatte vor den Stufen zum Hochaltar des Domes.
Beim Oberststern handelt es sich um einen achtstrahligen silbernen Stern mit einer Silberplatte im Zentrum, die in der Mitte das kreisrunde Wappen des PBSV zeigt, umgeben von einem rotgoldenen Kordelband. Oberhalb des Wappens ist das Kürzel »PBSV« graviert für »Paderborner-Bürger-Schützenverein«, unterhalb des Wappens das Gründungsjahr 1831. Die runde Silberplatte ist umgeben von einem dreifachen rotgoldenen Kordelband.
Dieser markante Orden, der dem Stern zum »Schwarzen Adlerorden«, gestiftet 1701 von König Friedrich I. (1701 bis 1713), nachgebildet war und wie die Königskette von Goldschmied Josef Fuchs gefertigt wurde, ging während der Libori-Feierlichkeiten 1970 dem damaligen Oberst Dr. Karl Auffenberg verloren und er wurde nie wieder gefunden. Deshalb stiftete zum 150. Jubelfest 1981 der frühere Verwaltungsrat der Königsträßer-Kompanie Martin Filter sen. eine wertvolle Kopie des Sterns, was den amtierenden Oberst Dr. Karl Auffenberg zum Ausruf »Der Oberst ist jetzt wieder komplett!« veranlasste. Der Stern wurde und wird auch von den Nachfolgern Dr. Hans-Bernd Hesse (1986 bis 1992) und Dr. Andreas Jolmes (seit 1992) als Zeichen ihres Amtes im Paderborner Bürger-Schützenverein getragen.

Artikel vom 15.02.2006