14.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Sälzerhalle ist schneesicher, betont Schützenoberst Rudolf Keuper.

Schnee wird
der Sälzerhalle
nicht gefährlich

Sicherheit bei Umbau berücksichtigt

Von Jürgen Spies
Salzkotten (WV). Mit einer Spannweite von 25 Metern überbrücken die Leimbinder in der Sälzerhalle in Salzkotten eine enorme Strecke. Angesichts der Halleneinstürze in Bad Reichenhall und Kattowitz sowie vor dem Hintergrund, dass erhebliche Schneemengen auch im »Flachland« herunterkommen können, nahm Rudolf Keuper, Vorsitzender des Hallenbauvereins (HBV) Salzkotten, jetzt während der Mitgliederversammlung Stellung zu der Frage, ob bei extremen Belastungen auch die Sälzerhalle einsturzgefährdet sein könnte.

»Wir haben eine Sicherheit von deutlich mehr als 100 Prozent«, unterstrich Keuper. Bei der Totalsanierung der Halle, also beim Umbau der betagten Stadthalle zur modernen Sälzerhalle, sei zusätzlich eine Stahlunterspannung zur weiteren Verstärkung der Konstruktion angebracht worden. »Darauf habe ich Wert gelegt«, betonte der Schützenoberst. Doch auch ohne die Stahlunterspannung würde praktisch keine Gefahr bestehen, selbst wenn einmal außergewöhnlich große Schneemengen auf dem Dach lasten.
Keuper begründete dies unter anderem mit der gestiegenen Qualität und Stabilität heute hergestellter Leimbinder. Die Leimbinder, die in Bad Reichenhall die Schneelast nicht mehr hatten tragen können, was letztlich zum Halleneinsturz und zur Katastrophe führte, seien in den 70er Jahren nach anderen Verfahren produziert worden: Schlechtere Leime, geringerer Druck bei der Herstellung, dazu im Fall Reichenhall noch genagelt.
In der Mitgliederversammlung des HBV legte Stefan Rohde etwas verspätet den Geschäftsbericht über das Jahr 2004 vor. Die Mitglieder nahmen das von Rechnungsführer Conrad Möller erstellte Zahlenmaterial zur Kenntnis. Das Geschäftsjahr schloss ab mit »schwarzen Zahlen«. Rudolf Keuper merkte dazu an: »Wir merken, wie wichtig es ist, dass wir von der Stadt jährlich einen Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro bekommen. Ohne diese Summe sähe es schon ganz anders aus.« Auch auf die Einnahmen, die durch die Werbetafeln am »Kreisel« Geseker Straße/Upsprunger Straße hereinkommen, könne nicht verzichtet werden.
Geschäftsführer Stefan Rohde berichtete, dass sich die Mitgliederzahl auf 403 verringert habe. Gestiegen sei dagegen die Anzahl der Vermietungen, vor allem der Schützenstube und des Foyers.
Dank sprach der Vorstand dem Hallenbauhelferclub (HBHC) sowie Hallenwart Hans-Jürgen Thiele aus. Sie leisten vorbildliche Arbeit. »Wenn es dieses ehrenamtliche Engagement nicht gäbe, könnten wir eine solch große Halle gar nicht betreiben«, so Keuper.
Hallengröße und Sicherheit spielen auch beim Kreisschützenbund Büren immer wieder hinsichtlich des alljährlichen Kreisschützenballs im Herbst eine Rolle. Aufgrund verschiedener Bestimmungen, darunter Feuerschutz, könnte es so kommen, dass diese Bälle künftig nur noch in Salzkotten ausgerichtet werden können.
Keuper: »Ich fände es allerdings schöner, wenn es nach wie vor reihum gehen könnte.« Andererseits hätten die Kreisschützenbälle eine Dimension erreicht, für die kaum noch eine andere Halle als die Sälzerhalle in Betracht komme. Zum bisher letzten Ball in Salzkotten waren etwa 1800 Gäste gekommen.

Artikel vom 14.02.2006